Bildung

Spielerische Aufklärung durch den Mitmachparcours

Spielerische Aufklärung beim Mitmachparcours in Rain Bild: Stefanie Oettle/ LRA Donau-Ries
An der Realschule in Rain fand vor Kurzem der sogenannte Mitmachparcours statt. Dort hatten achte Klassen der Realschule und der Mittelschule Rain die Gelegenheit, spielerisch Wissen über diverse Themen im Bereich HIV/Aids, Sexualität sowie Liebe und Partnerschaft zu erlangen.

Die Schülerinnen und Schüler wurden von geschulten Moderatorinnen und Moderatoren des Landratsamtes Donau-Ries an insgesamt vier Stationen in Empfang genommen. Dort hatten die Kleingruppen dann jeweils 15 Minuten Zeit, sich mit HIV-Übertragungswegen und diversen Verhütungsmethoden auseinanderzusetzen. Auch für Unterhaltung war gesorgt: Neben einem Geschicklichkeitsspiel mit Fragen nahmen die Schülerinnen und Schüler ebenso an einer Station teil, an der sie Begriffe aus dem Bereich Liebe und Partnerschaft pantomimisch darstellen oder mit eigenen Worten umschreiben sollten. Hier konnten die Teilnehmenden anschaulich ihr Können unter Beweis stellen. Um einen Ansporn zu bieten, konnten an jeder Station Punkte erzielt werden und die Sieger wurden dann am Ende im Rahmen einer Siegerehrung gebührend gefeiert.

Die Fachstelle für sexuelle Bildung an der Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Donau-Ries war für die Durchführung des Projekts zuständig. Die konkrete Umsetzung an der Schule erfolgte dann in Zusammenarbeit mit der an der Realschule zuständigen Lehrkraft sowie dem an der Mittelschule tätigen Jugendsozialarbeiter.

Die Aufklärung von Jugendlichen über HIV/Aids ist auch heute noch wichtig. Die Krankheit ist in der Öffentlichkeit kaum mehr Thema. Dies hat zur Folge, dass häufig falsche Informationen hinsichtlich der Übertragung kursieren. Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen herrschen durchaus vor. Zwar ist HIV noch nicht heilbar, HIV-positive Menschen können jedoch gut mit Medikamenten behandelt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich Menschen leichtfertiger in riskante Situationen begeben und sich nicht mehr schützen. So ist im Jahr 2017 bei etwa 2.700 Menschen HIV neu diagnostiziert worden, im selben Jahr lebten insgesamt geschätzt 86.000 HIV-positive Menschen in Deutschland. Vor allem die Station zu den HIV-Übertragungswegen führte häufig zu großem Erstaunen: „In dieser Situation ist es wirklich nicht möglich, sich mit HIV anzustecken? Das hätte ich nicht gedacht!“ oder „Dann kann man sich im Alltag mit HIV-Positiven das Virus gar nicht holen“ spiegelten die Überraschung der Schülerinnen und Schüler wider.

Zum Ende des Mitmachparcours waren sich alle, sowohl Moderatorinnen bzw. Moderatoren als auch Schülerinnen und Schüler einig: Der Mitmachparcours des Schuljahres 2018/2019 war erneut ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler zeigten an jeder Station großes Interesse und waren mehr als einmal enttäuscht, wenn die 15 Minuten zu Ende waren. „Vielen Dank dafür, das hat wirklich riesigen Spaß gemacht“ oder „Ich mach´ morgen einfach noch mal mit“ sind nur wenige Beispiele für die durchwegs positiven Reaktionen auf das Projekt.

Der Mitmachparcours wurde entwickelt in Anlehnung an das qualitätsgesicherte Konzept des „Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Er wird von der Fachstelle für sexuelle Bildung einmal im Schuljahr angeboten. Anmeldungen für das aktuelle Schuljahr können nicht mehr entgegen genommen werden. Zu Beginn des kommenden Schuljahres 2019/2020 werden alle weiterführenden Schulen im Landkreis angeschrieben und über die Angebote informiert. (pm)