Die Machbarkeitsstudie für die Sanierung des Almarins in Mönchsdeggingen sieht weder eine Sauna noch Gastronomie und Außenbecken vor. Auch Michael Gumpp vom Förderverein Almarin, sieht dafür im ersten Schritt keine Chance, denn er erhofft sich staatliche Förderungen von bis zu 90 Prozent, mit denen ausschließlich das Schwimmbecken bezuschusst werden könnte.
Gumpp hat Hoffnung, dass Sauna, Gastronomie und Außenbecken nach der Eröffnung des Almarin durch den Zweckverband realisiert werden. „All diese Extras haben das Almarin immer besonders gemacht und würden sich auch zukünftig sicher wieder positiv auf die Attraktivität des Almarins auswirken. Sauna und Gastronomie sind Bereiche, mit denen ein Plus zu erwirtschaften ist. Daher wäre es wünschenswert wenn ein Zweckverband in diese Bereiche investiert", so Gumpp. Sollte dies aus welchen Gründen auch immer nicht im Fokus des Zweckverbands liegen, stünden heute schon interessierte private Investoren für diese Bereiche bereit, sagt Gumpp.
Gibt es Förderung vom Bund?
Große Hoffnung setzen Michael Gumpp und seine Mitstreiter in Ulrich Lange (MdB) und den Bund. Nachdem die Sanierung des Nördlinger Hallenbads nun mit 2,7 Millionen Euro und die Sanierung der Krone in Oettingen mit fast 10 Millionen Euro gefördert wird, glaubt man auch hier an den Einfluss von Lange. „Bei Baukosten von ca. 6,3 Millionen Euro verbliebe am Ende ein Anteil von 630.000 Euro beim Zweckverband. Selbst bei einer Förderung von nur 70% lägen die Kosten bei nur 1,9 Millionen Euro. Günstiger werden wir kein Hallenbad mehr für die Region bekommen,“ legt sich Gumpp fest. Klar ist derweil, dass entweder Bund oder Freistaat fördern können. "Im Bundeshaushalt 2018 wurde mit dem Sonderprogramm 'Investitionspakt Soziale Integration im Quartier' erstmals die Möglichkeit geschaffen, die Sanierung auch von Schwimmbädern zu fördern. Der Förderantrag durch die Gemeinde wurde fristgerecht gestellt und im Moment von der Regierung von Schwaben und dem Bayerischen Bauministerium geprüft. Die maximale Förderung liegt bei 90 Prozent der förderfähigen Sanierungskosten. Da viele Förderanträge eingereicht wurden, lässt sich derzeit aber nicht definitiv sagen, wann eine Entscheidung zur Förderung fällt und wie diese aussieht.Feststeht allerdings: Nur wer sich bewirbt, kann auch etwas gewinnen", so Lange auf Nachfrage.
Kann das Almarin Geld verdienen?
Fraglich bleibt, wie hoch die tatsächlichen Defizite am Ende sein werden. Ein Blick in den Bundesanzeiger zeigt: Der letzte Betreiber, eine GmbH, veröffentlichte seine Bilanzen. 2007 stand am Ende ein Jahresfehlbetrag von rund 15.000 Euro, 2008 wurden sogar rund 8.000 Euro Gewinn erzielt. „Das alles sind Beweise dafür, dass das Almarin in der Vergangenheit angenommen wurde und weckt auch Zuversicht, dass es in Zukunft wieder angenommen wird,“ erklärt Gumpp. „Das Almarin hat einen ganz besonderen Reiz auf zahlreiche Badegäste ausgeübt, konnte von nur einer kleinen Gemeinde eben nicht mehr betrieben werden. Deshalb sind wir uns sicher, dass wir im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements viel leisten können. Bei unserem kalkulierten Defizit von 175.000 Euro sind weder Sponsoring, noch Werbung und Spenden einkalkuliert. Es gibt so viele zusätzliche Ideen, um die Unterstützung für den laufenden Betrieb zu generieren.“
Einen großen Einnahmeblock könnten die Jahreskarten sein. Als das Almarin im vergangenen Jahr für eine Woche geöffnet hatte, wurden Fragebögen verteilt. Die Auswertung zeigt, dass sich etwa 800 Personen vorstellen könnten, eine Jahreskarte zu erwerben und dafür rund 150,00 Euro bezahlen würden. "Wir rechnen mit 79.000 Besuchern im Jahr, im Schnitt rund 200 am Tag. Die DBSG hat derweil mit 30.000 und 70 am Tag gerechnet," so Gumpp.
Mit welcher Bauzeit müsste man rechnen?
Gerold Winter von der Firma fritzplan begleitet die Machbarkeitsstudie für das Almarin auf der technischen Seite. Er selbst ist seit dreißig Jahren bei fritzplan und hat schon zahlreiche Bäder saniert. "Aber ein solches bürgerliches Engagement kenne ich nicht. Das ist wirklich herausragend." Der Planer hat sich intensiv mit dem Gebäude auseinander gesetzt. Laut ihm seien zum Beispiel der Beton, die Statik und auch die meisten Leimbinder an der Decke in einem sehr guten Zustand. Allerdings müssten bei einer Sanierung so gut wie alle anderen Gebäudeteile ausgetauscht werden. "Das fängt bei der Schwimmbadtechnik an und geht bis zu den Glasscheiben in der Fassade", so Winter. Durch die Sanierung würde das Bad in einen Zustand versetzt, der auf dreißig Jahre einen Betrieb sichert. "Bei der Aktionswoche wurden viele Mängel kaschiert. Bei einer ernsthaften Neueröffnung müssten ganz viele Punkte angepackt werden", erklärt er weiter. Eine Sanierung hätte zwei Ziele, so der Fachmann. Das Almarin werde nachhaltig ertüchtigt und durch energieeffizientes Bauen senke man die Betriebskosten. Fritzplan rechnet mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten, vorher müssten Planungen erstellt, Förderzusagen gemacht und Bauarbeiten ausgeschrieben werden. "Eine realistische Neueröffnung des Almarins wäre im Jahr 2025," so seine abschließende Einschätzung.