Wie fühlte sich die Zeit um den Mauerfall herum für jene an, die dabei waren? Warum und wie flüchteten junge Leute aus der DDR? Wie gestalteten sie ihren Neubeginn in der BRD? Antworten auf diese Fragen gibt am Donnerstag, 7. November, um 19 Uhr, der Zeitzeuge Jens Hase in der Donauwörther Hans-Leipelt-Schule (FOS/BOS). Zu dessen Vortrag „Umwege in die Freiheit“ lädt der Lions-Club Donauwörth im Rahmen seiner Reihe „Zeitzeugen“ ein.
Zum 30sten Mal jährt sich das historische Ereignis „Mauerfall“, das nur ein Bruchteil der heute bereits Erwachsenen miterlebt hat. Für junge Erwachsene und Jugendliche ist die „Einheit“ - ebenso wie die damit einhergehende Freiheit - eine Selbstverständlichkeit. Doch auch für alle anderen bietet dieser Jahrestag eine willkommene Einladung sich an die Zeit des Umbruchs zu erinnern und sich wieder demokratischen Werten, die unseren Alltag bestimmen, bewusster zu werden.
„Freiheit ist nicht selbstverständlich“, betont Dozent Jens Hase, „es lohnt sich, jeden Tag dafür zu kämpfen!“ Hase, geboren 1970 in Eisenach/Thüringen, wuchs in einem systemkritischen Elternhaus aus, wurde zunächst Transport-und Lagerfacharbeiter und flüchtete 1989 über die Prager Botschaft in die Bundesrepublik. Neben gefährlichen, lustigen und traurigen Momente erlebte Hase in der Prager Botschaftt den 30. September 1989, als der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher den Flüchtlingen die Ausreise in die Bundesrepublik verkündete. Dort traf er am 1. Oktober 1989 ein. Heute arbeitet er als Dozent und Ausbilder vor allem in der Jugendarbeit, hält viele Vorträge über seine Flucht und den Neuanfang und lebt in Günzburg.
Der Eintritt zum Vortrag am 7. November ist frei. Der Leo-Club Donauwörth organisiert den Verkauf von Erfrischungsgetränken in der Pause. (pm)