Basketball

Nördlinger gehen als Tabellenführer in die Weihnachtspause

Gute Laune auch ohne Zuschauer. Die Rieser Korbjäger gehen als Tabellenführer in die Weihnachtspause (von links): Robin Seeberger, Josef Eichler, Tobias Mussgnug, Philipp Steinmeyer, Filip Kamenov, Scottie Stone, Philipp Seidel, Julius Kluger, Bene Schwarzenberger, Mohammed Hajjar (Trainer). Bild: Philipp Moll
Sieben Siege aus sieben Spielen: Die Weste der Nördlinger Regionalliga-Basketballer bleibt auch über die Weihnachtspause weiß. Und noch besser: Dank eines überaus überzeugenden und gleichzeitig deutlichen 101:60-Auswärtserfolg bei BC Hellenen München übernehmen die Rieser zum Jahresausklang erstmalig in dieser Saison die Tabellenführung vom ebenfalls ungeschlagenen Konkurrenten München Basket.

Selbst Coach Mohammed Hajjar konnte sich ein zufriedenes Lächeln nach der Schlusssirene nicht verkneifen, denn zu überlegen hatten seine Mannen den Sieg beim Mittelfeld-Team aus dem Münchner Westen herausgespielt. Alle neun mitgereisten Spieler kamen zu ausreichend Spielzeit und auch die Punktelast würde auf alle Schultern gleichmäßig verteilt.

Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen, fand der TSV doch nur schwer in die Partie nach 14-tägiger Corona-Spielpause. Vor allem, weil die Gastgeber ihre freien Schützen ein ums andere Mal fanden und sowohl aus der Nahdistanz als auch von der Dreierlinie hochprozentig einnetzen konnten. 22:22 stand es nach den ersten zehn Minuten und auch zu Beginn des 2. Viertels erwischten die Münchner das Hajjar-Team eiskalt mit drei blitzsauberen Angriffen und sieben schnellen Punkten. Plötzlich führte der Außenseiter 29:24 und zwang die Nördlinger zur Auszeit. Diese verfehlte ihr Ziel nicht: Die Lethargie der Anfangsphase abgeschüttelt und mit dem letzten Quäntchen willen und Konzentration in der Verteidigungsarbeit ausgestattet, gelangen Bene Schwarzenberger und Tobias Mussgnug zwei wertvolle Ballgewinne, die man in einfach Punkte umwandeln konnte. Der gut aufgelegte Filip Kamenov brachte allein in diesem Viertel starke elf Punkte auf die Anzeigetafel und trieb sein Team im Angriff maßgeblich zu einer etwas komfortableren Pausenführung (35:45).

Der TSV-Zug rollte nun und stellte eindrucksvoll unter Beweis, weshalb kein Gegner diese Saison gern gegen die Nördlinger antritt: Defensiv nah am Gegenspieler und mit der Absicht, keine einfachen Würfe zuzulassen und offensiv als echte Mannschaft auftretend, die den Ball konsequent bis zum freien Mitspieler rotiert und dann treffsicher abschließt. Das ist das Rieser Team der Saison 2021/22, in dem dann auch Nachwuchsspieler wie Julius Kluger wichtige Punkte beisteuern oder arrivierte Kräfte wie Robin Seeberger per krachendem Dunk auf 41:61 erhöhen. Da half zusätzlich, dass der eigentlich studienbedingt abwesende Philipp Steinmeyer an Bord war und gemeinsam mit Scottie Scone das Tempo hochhielt. Der Bann der Gastgeber war bei 46:80 nach 30 Spielminuten endgültig gebrochen.

Das letzte Viertel geriet zum Schaulaufen der Nördlinger, indem auch noch Jugendspieler Philipp Seidel Impulse setzen durfte. Dem gebürtigen Münchner Josef Eichler war es letztlich vorbehalten, die 100-Punkte-Marke für die Nördlinger zu durchbrechen und auf den 60:101-Endstand zu stellen. Corona-bedingt waren erneut keine Zuschauer in der Halle zugelassen, sodass sich das TSV-Team dieses Mal von sich selbst und nicht von den mitgereisten Fans feiern lassen musste.

Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch: Ein Jahresausklang nach Maß aus Sicht der Rieser, die bis dato unbesiegt und dank besserer Korbdifferenz (+185) nun vor München Basket (7:0 Siege, +157) und dem TSV Wolnzach (6:1, +77) ins neue Jahr starten. Ab dem 03. Januar bittet Coach Hajjar das Team wieder in die Halle, denn aufgrund diverser Corona-bedingter Spielverlegungen warten bis Anfang Mai satte 17 Spiele auf die Nördlinger. Bleibt also die letzte Möglichkeit einer kurzen Verschnaufpause, bevor der Kampf um die Meisterschaft so richtig beginnt. „Unsere Ambition war bereits vor der Saison, um den Aufstieg in die 1. Regionalliga Süd-Ost mitzumischen. Das Team hat gezeigt, dass wir diesen Aufstiegskampf mitgehen können. Da werden sich die Rieser Zuschauer auf heiße Basketball-Wochen ab Januar freuen dürfen“, richtet TSV-Manager Matthias Thienel einen angriffslustigen Blick auf 2022. Bereits am 08.01. beginnt dieses dann direkt mit einem Derby-Heimspiel gegen den TV Augsburg. Das TSV-Lager hofft auf die Freigabe für Zuschauer und wird dies zeitnah bekanntgeben.(pm)

Für Nördlingen spielten:

Kamenov (24 Punkte), Stone (22), Seidel, Schwarzenberger (8), Kluger (7), Steinmeyer (10), Seeberger (12), Mussgnug (3), Eichler (15);