Den besseren Start im Duell zwischen den Tabellenplätzen 5 und 6 gelang den Gastgebern. Durch gute Ballbewegung kamen sie immer wieder zu offenen Würfen, von denen sie einige verwandeln konnten. Auf der Gegenseite eröffnete Benedikt Schwarzenberger nach starkem Zug zum Korb die Rieser Punktejagd, bevor Center Josef Eichler unter dem Korb freigespielt wurde und dort in bekannter, physisch starker Manier abschloss. Sein Team fand nun offensiv gute Lösungen und ging durch einen Dreier vom Bulgaren Filip Kamenov in Führung, bevor es mit einem knappen 21:17 Vorsprung in die erste Viertelpause ging.
Zum Beginn des zweiten Abschnittes konnten sich die Gäste dank einem gewohnt treffsicheren Scottie Stone und einem energischen Eichler, der seinen Gegenspieler stehen ließ und mit einem krachenden Dunking abschloss, mit 26:19 etwas absetzen. Baskets-Trainer Jodi Kreutzer war zur Auszeit gezwungen, die Wirkung zeigte. Sein Team, allen voran die beiden Topscorer Jonathan Hall und Mario Petric, starteten einen Lauf und drehten das Spiel. Dem TSV gelang in dieser Phase im Angriff wenig und man musste zusehen wie die Baskets sich mit 43:36 absetzen konnten, bevor es in die Halbzeitpause ging.
Nervenstärke bewiesen
Hajjar motivierte sein Team und forderte vor allem zu besserer Verteidigung und Arbeit beim Rebound auf, sah aber auch dass man offensiv viele gute Aktionen hatte. Und diese gelangen seiner Mannschaft auch nach dem Seitenwechsel. Wieder war es der alles überragende Kapitän Eichler, der seine Truppe mit zwei Dreiern in Folge bis auf einen Punkt ran brachte. Doch die Vilsbiburger fanden gute Antworten und verwandelten ihrerseits mehrere Würfe aus dem Dreierland gegen die, auf Zonenverteidigung, umgestellte Gästedefense. Erst gegen Ende des Spielabschnittes gelang es den Riesern, dank nun starker Verteidigung und schönem Zusammenspiel im Angriff, die Führung erneut zu übernehmen und auf 64:62 vor dem Schlussviertel zu stellen.
Konnte sich der TSV, nach den vergangenen knappen Niederlagen, diesmal in einem spannenden vierten Viertel durchsetzen? Der bessere Start gelang ihnen schon mal. Wieder war es das Duo Stone und Eichler, dass sich blind verstand und für wichtige rot-weiße Punkte sorgte. Es entwickelten sich packende letzte zehn Minuten, in denen beide Teams alles für den Sieg gaben. Durch herausragende Verteidigung und Punkten von Center Robin Seeberger nach Offensivrebound setzten sich die Nördlinger mit 77:71, bei noch 5 Minuten zu spielen ab, und hielten den Vorsprung bis in die Schlussminute. Doch entschieden war das Duell damit noch lange nicht. Vilsbiburg foulte, um die Uhr zu stoppen und testete den TSV an der Freiwurflinie. Dieser ließ dort einige Chancen liegen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Deswegen konnte Baskets-Guard Hall seine Männer bei 20 Restsekunden noch einmal auf zwei Punkte ran bringen, doch der anschließend gefoulte Sylvio Mateus, lies nicht zu, dass sein Team noch einmal in letzter Minute verlor. Er bewies große Nervenstärke und verwandelte sowohl die daraus resultierenden beiden Freiwürfe als auch zwei weitere Versuche von der Linie , nach einem schnellen Korb und anschließendem Foul der Baskets. Damit war es vollbracht und unter große Erleichterung durfte der TSV mit 91:87 seinen ersten Erfolg der Saison feiern.
Spannende Schlussphase
„Wir wollten heute unbedingt gewinnen und das haben wir gezeigt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und wie sie gekämpft hat“, lobt Hajjar seine Schützlinge nach dem Spiel. Ein mit 36 Punkten unaufhaltsamer Eichler, aggressive Teamverteidigung und der unbedingte Wille zu gewinnen, machten es am Ende möglich, wirklich gute Vilsbiburger in eigener Halle zu bezwingen. Dabei ließ man sich auch in einer spannenden Schlussphase von den vergangenen Rückschlägen nicht beirren und gab den Sieg nicht mehr aus der Hand. Die Nördlinger Fans dürfen hoffen, dass der Knoten bei ihrer Mannschaft nun geplatzt ist und dass diese den Schwung aus dem Auswärtserfolg mitnimmt. Am kommenden Samstag hat der Aufsteiger gegen Schlusslicht Rosenheim die Chance, nun auch den ersten Sieg vor eigenem Publikum einzufahren.
Für Nördlingen spielten:
Kamenov (14 Punkte), Stone (24), Schwarzenberger (2), Kluger (2), Mateus (4), Schröppel (2), Seeberger (7), Eichler (36), Seidel