Nachdem man sich bereits im ersten Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten mit 60:79 geschlagen geben musste, blieb eine sehr junge Nördlinger Mannschaft im zweiten Duell chancenlos. Die 57:101 Niederlage im letzten Heimspiel sollte dennoch nicht über eine gelungene und erfolgreiche erste Spielzeit zurück in Deutschlands höchster Amateurliga täuschen.
Ohne die Leistungsträger und Topscorer der bisherigen Spiele, Scottie Stone, Sylvio Mateus und Josef Eichler trat der TSV, dessen Kader bis auf Center Robin Seeberger ausschließlich aus Spielern, die aus der eigenen Jugend stammen, bestand, zum Saisonfinale an. Der Gastgeber wollte dabei an eine gute Leistung über drei Viertel im Hinspiel anknüpfen und sich für die verlorene Partie revanchieren. Doch der bessere Start gelang den Baskets, die in Bestbesetzung anreisten. Nachdem Center Seeberger mit Punkten unter dem Korb die Partie eröffnete, gewannen die Vilsbiburger schnell die Oberhand. Durch aggressive Defensive zwangen sie den TSV immer wieder zu Ballverlusten und schlugen daraus Kapital. Schnell erspielten sie sich eine kleine Führung, bevor dann auch die Rieser besser ins Spiel fanden. Aufbauspieler Schwarzenberger nutzte seine Schnelligkeit, um zum Korb zu ziehen und dort, unbeachtet der großen Gegenspieler, erfolgreich abzuschließen. Julius Kluger tat es ihm gleich und verkürzte, bevor dann die Baskets mit einem verwandelten Dreier nachlegten und auf 12:23 stellten, bevor es in die erste Viertelpause ging.
Nicht aufgeben!
Am Anfang des zweiten Viertels kamen die Nördlinger Guards Pascal Schröppel und Philipp Seidel durch verwandelte Würfe aus der Zone zu Punkten, bevor die Baskets abermals mit Dreiern antworteten und ihren Vorsprung so ausbauten. Die Gästedefense war weiter fokussiert und ließ nur wenige Freiräume. Die wenigen konnten für den Gastgeber vor allem weiter Schwarzenberger und Seeberger, oft auch im direkten Zusammenspiel, nutzen und daraus Treffer erzielen. Center Seeberger arbeitete außerdem gut am offensiven Brett, kämpfte um jeden Rebound und verschaffte seinen Teamkollegen so immer wieder zweite Chancen. Dennoch fand seine Mannschaft wenig offensiven Rhythmus und so sah man sich zur Halbzeit bereits deutlich mit 25:58 zurückliegen.
In der Pause appellierte Trainer Hajjar nochmal an sein Team alles zu geben und sich nun nicht aufzugeben. Besonders der 15-Jährige Felix Stoll nahm sich dies zu Herzen und eröffnete die zweite Hälfte mit einem verwandelten Wurf aus dem Dreierland und legte kurz darauf zwei weitere Zähler nach. Doch wieder hatten die Baskets eine Antwort parat, diesmal in Person von Topscorer John Hall, der gleich mehrere Dreier verwandeln konnte. Das Spiel wurde nun zerfahrener, beide Mannschaften leisteten sich immer wieder Fehler und Fehlwürfe. Gegen Ende legte für den TSV dann Jakob Scherer schnelle fünf Punkte, erst von der Freiwurflinie, dann aus dem Dreierland nach, bevor es mit 43:73 in die letzte Unterbrechung ging.
Das Schlussviertel nutzte Hajjar um seinen jungen Schützlingen noch Spielzeit auf Regionalliga-Level zu verschaffen und ließ diesen freie Hand. Die Vilsbiburger Dreierversuche, die weiterhin hochprozentig ihr Ziel fanden, konterte Seeberger mit einem verwandelten Wurf seinerseits, bevor dann auch Schwarzenberger noch einmal per Korbleger nachlegte. Youngster Lukas Hahn verwandelte einen Wurf, bevor er sich dann weitere Punkte an der Freiwurflinie verdiente. Von dort traf auch Pascal Schöppel noch einmal, bevor beide Kontrahenten die Partie langsam ausplätschern ließen. Die Saison der Rieser endete dann mit einer deutlichen 57:101 Niederlage.
Spannende und hochklassige Basketballmomente
Die große Erfahrung und individuelle Qualität, sowie physische Überlegenheit der Vilsbiburger ließen dem TSV diesmal keine Chance. Doch die zahlreichen Zuschauer in der Hermann-Kessler-Halle konnten sich dennoch über viele gelungen Aktionen von jungen Nördlingern freuen, die optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Die Rieser beenden damit außerdem eine gelungene erste Saison nach dem Aufstieg in die 1. Regionalliga, in der man das Saisonziel Playoffs erreichte und sich über weite Strecken teuer verkaufte. Nach einem schwierigen Start in die Spielzeit, mit einigen knappen und unglücklichen Niederlagen und dem Abgang von Leistungsträger Kamenov, steigerte sich Hajjars Team von Spiel zu Spiel und bot am Ende gestandenen Regionalligamannschaften die Stirn. „Wir mussten uns erst an die Liga und das Niveau gewöhnen, aber wir haben viel an uns gearbeitet und uns stark verbessert. Besonders stolz macht es mich zu sehen, wie viele meiner jungen Spieler sich weiterentwickelt haben, sowohl basketballerisch als auch persönlich und in ihre Rolle in der Mannschaft hineingewachsen sind“, erklärt der Syrer. „Wir möchten uns bei allen Zuschauern und allen Helfern bedanken, die uns in dieser Saison unterstützt haben“. Seine Mannschaft sorgte für diese für viele spannende und hochklassige Basketballmomente und blickt man auf die vielen, jungen Nachwuchstalente, die bereits jetzt ihr Können unter Beweis stellen konnten, dürfte dies auch in Zukunft so weiter gehen. (pm)
Für Nördlingen spielten:
Schwarzenberger (16 Punkte), Seidel (4), Kluger (7), Hahn (5), Scherer, J. (5), Schröppel (3), Seeberger (11), Stoll (6), Scherer, Vasylenko