Das Forschungsinstitut Prognos hat im Auftrag der Fachzeitschrift „Markt und Mittelstand“ ermittelt, wo in Deutschland Wachstumspotenziale auf größere freie Flächen stoßen. Prognos wollte wissen, wo expandierende Unternehmen vor allem des deutschen Mittelstandes vielversprechende Standorte finden. Zwei Kernfragen standen im Fokus der Untersuchung: „In welchen Kreisen und kreisfreien Städten sind größere, besonders bedeutsame Gewerbeflächen verfügbar?“ und „Wie spielen die Wettbewerbsstärke von Regionen und die Verfügbarkeit von großen Gewerbeflächen zusammen?“ Für die wirtschaftlichen Aussichten wurde der Prognos Zukunftsatlas 2022 herangezogen und zur Ermittlung des Ergebnisses die zukünftigen Wachstumsregionen an den Schnittstellen verortet.
Die Region floriert, ist beliebt bei der mittelständischen Wirtschaft und ist der Bayerische Geheimtipp
Das Ergebnis ist für den Landkreis Donau-Ries mehr als erfreulich: Die Region floriert und ist beliebt bei der mittelständischen Wirtschaft. Die Fachkräftesituation ist, von einigen Bereichen abgesehen, im Großen und Ganzen noch annähernd im Rahmen und es gibt ein sehr attraktives Industrieumfeld. Der Landkreis zählt damit zu den vielversprechendsten Landkreisen in ganz Deutschland und wird als der Bayerische Geheimtipp gesehen. Dies zeigt sich auch beim Blick auf die Pendlerquote, die seit einigen Jahren sehr hoch ist. Dabei ist die Zahl der Menschen, die täglich für die Arbeit in den Landkreis Donau-Ries pendeln deutlich höher, als die der Auspendler.
Der Landkreis ist, so das Prognos-Ergebnis, sehr ländlich geprägt und so verwundert es nicht, dass hier noch viele Flächen für Neuansiedlungen vorhanden sind. Trotzdem hat man nicht den Eindruck, wie die Studie berichtet, dass händeringend nach neuen Investoren gesucht wird. Kein Wunder: Die rund 137.000 Bewohner sind prinzipiell bereits gut versorgt. Zuletzt wurde eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent gemeldet – eine der niedrigsten in Deutschland.
Zu den bekanntesten Arbeitgebern gehört das Hubschrauberwerk von Airbus. Den Kern der lokalen Wirtschaft bilden jedoch eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Betriebe mit einem breiten Branchenmix. Sie sorgen dafür, dass Donau-Ries zu den erfolgreichsten Regionen gehört. Bundesweit zählt der Landstrich zu denen mit der größten Aufstiegsdynamik. Zudem befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Industriezentren Aalen, Ingolstadt, Augsburg und Ulm. Nürnberg und München sind eine knappe Autostunde entfernt. Gut 15.000 Menschen pendeln täglich in die Nachbarregionen. Dort sind unter anderem Unternehmen wie Zeiss, MAN, Audi und Bosch angesiedelt. Diese Position macht, so das Ergebnis der Untersuchung - aus der außerhalb Bayerns eher unbekannten Region für Investoren einen Geheimtipp.
Mehr als die Hälfte aller Beschäftigen sind in Maschinen- und Fahrzeugbau, Luftfahrtindustrie, Baugewerbe, Forschung und Entwicklung, Gesundheitswirtschaft sowie IT- und Kommunikationsdienstleistungen tätig. Vor allem der Maschinenbau entwickelt sich in der Region gut. Aber auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Anziehungspunkte sind schmucke Städte und vor allem das Nördlinger Ries, eine riesige kraterartige Senke, die vor 15 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist.
Aber auch eine so florierende Region hat ihre Schattenseiten. So müssen sich die Betriebe darauf einstellen, dass wegen der demografischen Entwicklung bis 2040 im Schnitt 37 Prozent der Belegschaft ersetzen müssen – ein sehr hoher Wert. Bundesweit werden bis dahin 25 Prozent der Beschäftigten in Rente gehen. Wer sich ansiedeln möchte, muss sich auf einen harten Kampf um Fachkräfte einstellen. „Fachkräftesicherung ist und bleibt ein sehr wichtiges Ziel für unsere Wirtschaftsregion“, betont daher Landrat Stefan Rößle, der sich über das überaus positive Ergebnis des Landkreises natürlich sehr freut. Landrat Rößle sieht hierin eine Bestätigung, dass der Landkreis mit seiner Arbeit auf dem richtigen Weg ist. Schon seit geraumer Zeit geht die Region deshalb das Thema Fachkräftesicherung intensiv an, um Menschen für die lokale Wirtschaft zu gewinnen. Der Wirtschaftsförderverband DONAURIES realisiert dazu im Rahmen der Regionenmarke DONAURIES zahlreiche Projekte, die genau daran anknüpfen und die regionalen Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltig Fachkräfte zu gewinnen und diese zu halten.
„Und wir werden in den kommenden Jahren unsere Aktivitäten noch forcieren“, bestätigt der Geschäftsführer des Wirtschaftsförderverbands Klemens Heininger. Dies ist richtig und wichtig, damit der „Bayerische Geheimtipp“ Donau Ries auch in Zukunft einer der vielversprechendsten Landkreise bleibt. (pm)