Kooperativer Naturschutz

Streuobstpakt Donau-Ries: pflanzen, pflegen, verwerten

Im Burggarten wurde ein Apfelbaum der seltenen Sorte "Leitheimer Streifling" symbolisch gepflanzt. Auf dem Bild zu sehen (von links): Ralf Hermann Melber, Pomologe, Michaela Weber, Streuobstkoordinatorin Regierung von Schwaben, Friedrich Hertle, Leiter Kulturstiftung Harburg, Martin Weiß, Landschaftspflegeverband Donau-Ries, Landrat Stefan Rößle, Franz Miller, Leiter Kulturstiftung Harburg und Christoph Schmid, Bürgermeister Harburg. Bild: Jenny Wagner
100.000 Euro Fördermittel stellt der Freistaat Bayern für den Erhalt, die Pflege und Neupflanzung von Obstwiesen zur Verfügung. Auch im Landkreis Donau-Ries ist das Projekt "Streuobstpakt" nun gestartet.

Im Burggraben von Schloss Harburg, umringt von zahlreichen weiteren alten Obstbäumen, hat ein neuer Apfelbaum der seltenen Sorte "Leitheimer Streifling" sein Zuhause gefunden. Anlass für die Pflanzaktion war der Auftakt des mehrjährigen Projekts "Streuobstpakt Donau-Ries", mit dem die fachgerechte Pflege vorhandener Obstbäume und die Neupflanzung von Obstbäumen gefördert wird. 100.000 Euro investiert der Freistaat bayernweit. Im Landkreis Donau-Ries ist Martin Weiß, Mitarbeiter beim Landschaftspflegeverband, Projektleiter. "Dank seiner guten Arbeit konnten schon in den ersten Monaten konkrete Maßnahmen umsetzt werden: 90 Bäume wurden neu gepflanzt, 230 vorhandene Obstbäume wurden fachgerecht geschnitten", sagt Landrat Stefan Rößle.

"Wer Bäume pflanzt, muss auch Obst essen"

Das Projekt zielt aber nicht nur auf den Erhalt und die Neupflanzung von Bäumen ab, sondern soll auch die Verwertung regionaler Früchte, wie zum Beispiel Äpfel oder Birnen, in den Fokus stellen. Günter Riegel, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Donau-Ries, betonte den regionalen Gedanken des Projektes: "Pflanzen pflegen und Obst essen." Als Ort für den Projektauftakt sei bewusst die Burg Harburg gewählt worden. Seit dem Mittelalter gibt es dort rund um die Burg einen großen Bestand an Obstbäumen. Da davon Mensch und Natur profitierte, gab es zu dieser Zeit sogar Gesetze, die das Pflanzen von Obstbäumen zur Pflicht machten. Bis in die 1960er Jahre waren die Bestände relativ konstant, ehe es in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einem massiven Einbruch kam. Die Initiierung des Streuobstpaktes knüpft nun an das wieder steigende Interesse der Menschen nach regionalen Lebensmitteln an.

Ziel des Streuobstpaktes: Die Streuobstwiesen in Bayern erhalten und bis zum Jahr 2027 eine Million neue Obstbäume pflanzen.

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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