Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Umstände bleibt die Sparkasse auf Kurs und verzeichnet stabile Entwicklungen in verschiedenen Geschäftsbereichen, so die beiden Vorstände Nils Niermann und Wolfgang Pöppel.
Der Kreditbestand der Sparkasse belief sich zum Jahresende auf 1,019 Mrd. Euro, was einem Anstieg von 15,2 Mio. Euro im Vergleich zum Ende des Jahres 2022 entspricht. Das Wachstum hat sich jedoch merklich verlangsamt. Die Kreditzusagen an Privatpersonen für den Wohnungsbau haben sich mit 69 Millionen Euro fast halbiert. Auch die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen macht sich bei den Kreditzusagen stark bemerkbar. Die abrupte Zinswende der EZB hinterlässt Spuren. Die heimische Wirtschaft stagniert derzeit. "Die Sparkasse spiegelt die Entwicklung unserer Region wider. Daher ist diese Entwicklung natürlich auch in unseren Zahlen sichtbar", sagte Wolfgang Pöppel.
Die schnelle Zinserhöhung der EZB zur Bekämpfung der Inflation hat das Kreditgeschäft belastet, aber für Anleger und Sparer war die Rückkehr der Zinsen längst überfällig. Die Sparkasse hat frühzeitig begonnen, attraktive Zinsen für Sparbriefe oder Kündigungsgelder anzubieten. Seit Jahren wird im jährlichen Anlage- und Depotcheck versucht, für jeden Kunden ein individuelles Anlage- und Depotkonzept zu entwickeln.
Dank dieser Maßnahmen konnten die Kundeneinlagen ein Rekordhoch von 1,169 Mrd. Euro erreichen, was einem Zuwachs von 2,3 % entspricht (im Vergleich dazu verzeichneten die bayerischen Sparkassen nur ein Minus von 0,8 %).
Damit stieg die Bilanzsumme der Sparkasse auf stolze 1,486 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 1,5 % entspricht.
Auch bei den außerbilanziellen Anlagen und Produkten wurden gute Ergebnisse erzielt.
Das Volumen der Wertpapiere stieg um 14,7 % auf 433 Millionen Euro. "Die positiven Märkte haben hier sicherlich auch eine große Rolle gespielt", sagte Vorstand Wolfgang Pöppel. "Wir bemühen uns jedoch auch durch zahlreiche Schulungen in allen Geschäftsstellen, unsere Wertpapierkompetenz aufrechtzuerhalten."
Im Immobiliengeschäft wurden Häuser und Wohnungen im Wert von 8,3 Millionen Euro vermittelt. Auch hier macht sich der hohe Zinssatz bemerkbar. Mittlerweile hat sich zudem der Markt gedreht, viele Objekte suchen wieder ihren Käufer, die Preise stagnieren, energetisch unsanierte Objekte sind im Preis gefallen, so der Leiter der Finanzierungsabteilung, Joachim Seitz. Die Immobilienvermittlung wurde im aktuellen Jahr personell neu aufgestellt, auch hier erwartet man sich einen Schub. Ein lange totgesagtes Geschäft hat eine ungeahnte Renaissance erlebt. Der Bausparvertrag ist wieder zu einem fast unverzichtbaren Finanzierungsinstrument geworden. Der derzeit niedrige Sollzins wird von vielen Kunden genutzt. Insgesamt wurden Bausparverträge im Wert von 56,5 Millionen Euro abgeschlossen. "Fast jede Kommune hat sich ebenfalls mit einem Bausparvertrag eingedeckt, bei knappen Kassen ein wichtiges Instrument für zukünftige Bauvorhaben", so Wolfgang Pöppel.
Traditionell stark ist die Sparkasse im Versicherungsgeschäft. Ein hoher Bestand an Versicherungskunden und eine gut aufgestellte Versicherungsabteilung haben die Sparkasse an die Spitze aller bayerischen Sparkassen gebracht. Fast 5 Millionen Euro Beitragseinnahmen bei den Sachversicherungen und 14,3 Millionen Euro neu abgeschlossene Lebensversicherungen sprechen eine deutliche Sprache.
Ein weiteres Highlight seit Jahren ist das Kundenwachstum. Im Jahr 2023 wurden fast 1.000 neue Kunden gewonnen, ähnlich wie in den Vorjahren. Auch in diesem Vergleich belegt man den ersten Rang unter den bayerischen Sparkassen.
Die Verantwortlichen der Sparkasse können somit auf ein gutes und solides Jahr zurückblicken. Aufgrund der stagnierenden heimischen Wirtschaft ist den Vorständen die Bildung von Rücklagen besonders wichtig. So wird der Bilanzgewinn in Höhe von 2,7 Millionen Euro als Risikovorsorge in das Eigenkapital investiert, das nun 130,9 Millionen Euro beträgt.
Nils Niermann präsentierte noch eine weitere Bilanz: Die Sparkasse führte im Jahr 2023 insgesamt 6,3 Millionen Euro an Steuern an den Fiskus ab, beschäftigt 234 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende. Zudem wird versucht, alle benötigten Sachmittel bei der heimischen Wirtschaft einzukaufen – 1,3 Millionen Euro wurden so wieder in die Region investiert. Mit Spenden, Sponsoring und Ausschüttungen über die Sparkassenstiftungen in Höhe von 150.000 Euro werden zudem die regionale Kultur, Umwelt und Vereine unterstützt.
Für das Jahr 2024 erwarten die beiden Vorstände erneut ein solides Wachstum in allen Geschäftsbereichen, ein leichter Rückgang der Zinsen könnte hoffentlich zu einer Belebung der heimischen Wirtschaft führen. "Der Erfolg der Sparkasse hängt an den Menschen und dem Vertrauen der Kunden in ihre Sparkasse; das dürfen wir nie vergessen", sagte Vorstandsvorsitzender Nils Niermann. (pm)