Dynamisch, energieintensiv und liebenswert – so charakterisiert Mertingens Rathauschef Veit Meggle seine Gemeinde. Auf die Frage, was an der Gemeinde Mertingen liebenswert ist, hat Meggle einiges zu berichten. Zum einen gebe es in der Kommune eine sehr hohe Vereinsdichte. Egal ob sportlich, kulturell oder sozial – in Sachen Vereine sei man hier sehr gut aufgestellt. „Man hat hier außerdem viele Freizeitmöglichkeiten: Wandern, Radfahren oder Spazierengehen. Einen schönen Wald als Naherholungsgebiet“, so der Bürgermeister weiter. Auch bei den kommunalen Angeboten wie der Kinderbetreuung sieht Veit Meggle seine Gemeinde sehr gut aufgestellt: „Wir erfüllen bereits jetzt beinahe den gesetzlichen Anspruch, der ab 2026 gelten wird.“ Außerdem habe die Gemeinde sehr viele Arbeitsplatzangebote. 3 200 Arbeitsplätze bei gut 4 000 Einwohnerinnen und Einwohnern sei „mehr als beachtlich“, betont der Mertinger Bürgermeister.
Mertingen ist gut versorgt
Auch um die Nahversorgung in Mertingen muss man sich keine Sorgen machen. Mit zwei Lebensmitteldiscountern, so wie je einer Bäckerei und einer Metzgerei sei man auch im Lebensmittelbereich relativ gut versorgt. Noch besser sieht es in Sachen ärztliche Versorgung aus. Neben zwei Allgemeinärzten und einem Zahnarzt habe man in der Gemeinde außerdem ein vielfältiges Angebot an Therapeuten. Mehrere Physiotherapeuten, Osteopathie, Psychotherapie, Ergotherapie und Logopädie sind in Mertingen ansässig. Das liege, so Veit Meggle, unter anderem auch daran, dass man zum einem mit dem Ärztehaus am Zehentplatz im Zentrum die entsprechenden Räumlichkeiten geschaffen und man sich außerdem auch intensiv um die Nachfolge bemüht habe, als zum Beispiel der ehemalige Zahnarzt aufgehört habe. „Mertingen ist ein Ort mit 4 000 Einwohnern, das ist für einen Mediziner schon nicht ganz unspannend“, so der Bürgermeister.
Große Projekte stehen an
Das größte Projekt mit dem sich Mertingen derzeit beschäftigt, ist das Wasserhaus. Das Projekt ist noch nicht umgesetzt und wird sich auch über einige Jahre ziehen. Im Herbst soll der Bau beginnen. „Wir sind als Kommune auch Wasserversorger und unser Wasserhaus ist einfach in die Jahre gekommen und da brauchen wir ein neues. Da geht es nicht nur um die Versorgung der Menschen vor Ort, sondern unser größter Abnehmer ist eben auch Zott. Das ist schon ein riesiges Projekt“, so Meggle. Zwar sei es nach außen hin wenig sichtbar, dennoch seien die Konzeption, die Planung und die Abstimmung mit relativ großem Aufwand verbunden. Ein weiteres großes Projekt, das die Gemeinde Mertingen beschäftigt, ist das Haus der Vereine.
Einige Probleme, unter anderem beim Thema Förderung und der Substanz des Gebäudes, sorgen für Verzögerungen. „Das ist gerade eine etwas kniffl ige Aufgabe. Uns beschäftigt auch die Frage, ob eine Sanierung oder ein Neubau die sinnvollere Variante ist“, so Meggle. Bei mehreren Mertinger Liegenschaften sei man derzeit in der Klärungsphase. So soll zum Beispiel ein altes landwirtschaftliches Anwesen, das sich gegenüber der Alten Brauerei in Mertingen befi ndet, zukünftig in eine Wohnnutzung umgewandelt werden. Zudem platze das Rathaus aus allen Nähten. Mit einer Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, ob das Rathaus verlagert werden kann. Und auch beim Thema Kinderbetreuung und auf den daraus resultierenden gesetzlichen Anspruch ab 2026 bereite man sich in Mertingen vor. Eine weitere Großbaustelle sei außerdem die Sanierung der DON 28 die durch Mertingen führt. „Das ist zwar eine Kreisstraße, aber wir als Kommune sind für das Innenleben der Straße wie den Kanal, und den Gehweg verantwortlich. Das wird gerade zusammen mit dem Kreis geplant und vorbereitet“, informiert Meggle.
Ein weiteres wichtiges Projekt setze man derzeit mit den Gemeinden Asbach-Bäumenheim und Oberndorf um: „Zusammen mit den beiden Gemeinden bilden wir den Mittelschulverband. Die Mittelschule in Asbach-Bäumenheim muss neu gebaut werden. Die lässt sich nicht mehr sanieren. Wir sind uns einig, dass der Erhalt bzw. der Neubau des Schwimmbades eine interkommunale Aufgabe ist und wir uns, auch wenn es nicht unser Schwimmbad ist, daran beteiligen werden. Damit diese Einrichtung der Region auch zukünftig zur Verfügung stehen wird“, so Veit Meggle.
Wärmeversorgung aus eigener Hand
Gemeinsam mit GP Joule ist die Gemeinde Mertingen den Weg gegangen und hat ein eigenes Fernwärmenetz gegründet. Mit der ProTherm Mertingen hat die Gemeinde die Wärmeversorgung von Bürgerinnen und Bürgern selbst in der Hand und überlässt dies nicht einem externen Dienstleister. 55 Prozent der ProTherm GmbH gehören der Gemeinde. „Was uns extrem umtreibt ist das Thema Energie. Das Fernwärmenetz ist am Wachsen. Es gibt die klare Strategie, dass wir an sich den ganzen Ort versorgen wollen. Das ist eine Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren begleiten wird“, erklärt Meggle. Das Heft des Handelns selbst in der Hand zu haben sei schon eine „Mertinger Strategie und Wesensart“. Man wolle „selbst auf dem auf dem Fahrersitz sitzen und die Geschicke lenken“, sagt Mertingens Bürgermeister Veit Meggle.