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Gesunde Ernährung und „faires Essen“ für Kinder im Donau-Ries

Mittags was Ordentliches auf dem Teller – zum Nulltarif: Ein kostenloses Mittagessen für Schüler und Kindergartenkinder im Kreis Donau-Ries fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Mahlzeiten sollen gesund sein und zu fairen Bedingungen auf den Tisch kommen: „Kein Billig-Essen zum Dumpinglohn“, so die NGG Schwaben. Bild: Tobias Seifert
Mittags was Ordentliches auf dem Teller – zum Nulltarif: In den Kitas und Schulen im Kreis Donau-Ries soll es ein kostenloses Mittagessen geben. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

„Eine warme Mahlzeit, die Eltern nicht aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen müssen, ist der beste Garant für eine gesunde Ernährung für alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig davon, was zuhause auf den Tisch kommt. Ein Umsonst-Essen in Kindergärten und Schulen bietet die Chance, das Risiko einer Mangelernährung zu reduzieren – und damit auch eine zu einseitige Ernährung auszubremsen“, sagt Laura Schimmel von der NGG Schwaben. Das wäre ein „gesunder Schritt nach vorn“ in den 102 Kindergärten und 50 öffentlichen Schulen im Landkreis Donau-Ries.


 

Empfehlung des Bürgerrates

Die NGG Schwaben appelliert an die Landesregierung Bayern, die Weichen für kostenlose Mittagessen in Kindergärten und Schulen zu stellen. Auch für den Bürgerrat aus 160 per Los ermittelten Mitgliedern hat eine gesunde Ernährung für alle Schüler und Kindergartenkinder hohe Priorität: Er hat ein kostenloses Mittagessen in Kitas und an Schulen empfohlen.

Lohngerechtigkeit bei den Zulieferern

Entscheidend beim Mittagessen zum Nulltarif ist allerdings, so die NGG Schwaben, bei der Auswahl der Caterer auf zwei wichtige Punkte zu achten: „Es geht um gesundes Essen – also um eine gute Qualität bei den Zutaten und beim Zubereiten. Aber auch um faires Essen. Also darum, dass die Menschen, die in der Großküche arbeiten, die den Transport machen und das Mittagessen ausgeben, fair bezahlt werden. Und faire Bezahlung bedeutet: Tariflohn. Darauf müssen die Kommunen im Landkreis Donau-Ries auch heute schon unbedingt achten“, fordert NGG-Geschäftsführerin Schimmel.

Forderung nach einem Tariftreuegesetz

Um überall in Bayern bei öffentlichen Aufträgen die Bezahlung per Tariflohn zu garantieren, müsse „Söder endlich ein bayerisches Tariftreuegesetz auf den Weg bringen“. Laura Schimmel wirft der bayerischen Staatsregierung vor, „anderen Bundesländern gewaltig hinterherzuhinken“. Die NGG-Geschäftsführerin appelliert dabei auch an die heimischen Bundestagsabgeordneten: „Es wird Zeit, Bayern von Berlin aus auf die Sprünge zu helfen. Immerhin ist ein Bundestariftreuegesetz ein Versprechen der Ampel-Regierung. Wenn Bayern es nicht alleine schafft, muss der Bund eben nachhelfen.“
 

Vorteil für berufstätige Eltern

Neben dem wichtigen Aspekt einer gesunden Ernährung komme ein weiterer Punkt hinzu: „In vielen Familien gibt es den Druck, mittags zu Hause frisch zu kochen, um den Kindern ein gutes Essen zu bieten. Entweder, weil eine Ganztagsbetreuung – und damit das Mittagessen – fehlt. Oder ganz einfach, um Geld zu sparen. Wenn sich das durch ein kostenloses Mittagessen für alle im Kindergarten und in der Schule erledigt, dann haben auch berufstätige Eltern die Chance, sich stärker im Job – ob im Betrieb oder im Homeoffice – zu engagieren“, so Laura Schimmel. (dra)