Ehrung

Acht neue Träger*innen der Bürgermedaille

Stadtpfarrer Wolfgang Gebert, Gottfried Hänsel (3. Bgm), Iris Drexler, Bürgermeister Dr. Martin Drexler, Karl Hönle, Dr. Friedrich Eberhardt, Johann Roßkopf (2. Bgm), Pfarrer Horst Kohler, vorne: Josef Lachner, Brigitte Hoinle, Brigitte Hönle, Christine Hasmüller, Peter Held, Klaus Fischer

Bild: Doris Dollmann
Als Familientreffen bezeichnete Bürgermeister Dr. Martin Drexler die Verleihung der Bürgermedaille. „Unsere Veranstaltung hat ganz bewusst einen privaten Charakter, bei der die Begegnung im Mittelpunkt steht“, so Drexler wörtlich. Man wolle in erster Linie „Danke“ sagen, denn ehrenamtliches Engagement sei in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.

„Wir müssen Ärzte suchen, denn wenn ich einmal älter bin, möchte ich auch einen haben!“ Dieser Satz von Dr. Friedrich Eberhardt sage alles aus, so der Bürgermeister in seiner Laudatio, denn vor allem die medizinische Versorgung liege ihm am Herzen. Der 1957 in Nördlingen geborene Eberhardt betreibt seit 1991 in Wemding seine Hausarztpraxis. Von 2002 bis 2014 war er Mitglied im Stadtrat und dort u.a. Mitglied im Finanzausschuss. Etwas überrumpelt waren die Geehrten, denn sie hatten erstmals Gelegenheit „auch ein paar Worte zu sagen“. Eberhardt erklärte, dass er es in erster Linie seiner Frau zu verdanken habe, dass er nach Wemding gekommen sei. Man dürfe nicht zulassen, dass Ärzte sich nicht verstecken.

Klaus Fischer, Jahrgang 1963, lobte vor allem die gute Zusammenarbeit. Er freue sich schon, zukünftig bei Veranstaltungen mit den anderen Ehrengästen in der Kutsche mitfahren zu dürfen. Fischer führt in der dritten Generation das Familienunternehmen. Er bekam die Auszeichnung für seinen Einsatz im Gewerbeverband. Drexler zählte in diesem Zusammenhang nur ein paar Aktionen auf, an denen Fischer maßgeblich beteiligt ist: Fuchsien- und Weihnachtsmarkt, Wemdinger Christkind, Braut- und Gewerbeschau, Marktplatzfest, Faschingsveranstaltungen und Heimatgutschein.

Sie wollte eigentlich ablehnen, als sie beim Kolpingjubiläum von der Auszeichnung erfuhr. „Nein, Du net“, soll Bürgermeister Drexler gesagt haben. Die 1968 in Herrieden geborene Christine Hasmüller war u.a. Mitglied im Elternbeirat des Kindergartens St. Marien, Schulweghelferin, Lesemutter, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, engagiert sich im Asylhelferkreis, dem katholischen Frauenbund, dem Kirchenchor und seit 25 Jahren in der Kolpingfamilie.

Über 30 Jahre war Peter Held, Jahrgang 1958, der Vorsitzende des Tennisclubs Wemding, 10 Jahre Mitglied und auch Vorsitzender des Elternbeirates im Kindergarten St. Emeram und Kassier der Stadtkapelle, die den Ehrenabend übrigens musikalisch umrahmte. „Als erstes möchte ich mich bei meiner Frau bedanken. Dann möchte ich alle Jungen dazu animieren, mitzumachen im Ehrenamt!“

Schon aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, 20 Jahre Heilerziehungspflegerin in Polsingen, habe sie ein soziale Ader, attestierte das Stadtoberhaupt der 77jährigen Brigitte Hönle. Sie kümmerte sich z. B. um den Spielplatz im Graben und führte den „Schlüsseldienst“ ein, ist Gründungsmitglied der Frauenliste, Ortswaisenrätin, engagiert sich in der Lesewerkstatt, der Kleiderkammer und bei der Tafel. Sie wolle keine Rede halten, sondern sich einfach nur bedanken.

Man kennt ihn in Amerbach und darüber hinaus als „Schmied“. „Ich bin ein Mann, der anpackt, und was schafft. Das ist auch weiterhin mein Ziel!“ Mit diesen Worten bedankte sich Karl Hönle für die Bürgermedaille. Seit 1976 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, war dort 40 Jahre aktiv im Dienst, jahrzehntelang Sänger im Männergesangsverein und bereits schon als Ministrant in Maria Brünnlein begann sein kirchliches Engagement. Der 68jährige ist Mitglied im Kriegerverein. Für den Brunnen fertigte er die Abdeckung an.

Brigitte Hoinle nahm die Auszeichnung postum in erster Linie für ihren verstorbenen Mann Albert Hoinle entgegen. 1983 eröffnete das Ehepaar eine Steuerkanzlei, die mittlerweile über 23 Mitarbeiter verfügt. Beide seien prägende Figuren in der Pfarrgemeinde, der Kolpingfamilie und gesamtgesellschaftlich bemerkenswert für ihren Einsatz für Kirche und Stadt, erklärte Drexler. 

Die Landwirtschaft und die Pflege der Natur – darauf liege der zentrale Blick von Josef Lachner. Von 1988 bis 2009 war der 70jährige im und Vorstand der Jagdgenossenschaft, die in Wemding einen besonderen Stellenwert einnehme. Wie Bürgermeister Drexler weiter ausführte, kümmere sie sich um die forst- und landwirtschaftlichen Wege, Hecken und Gräben. Deren Pflege ist eigentlich Aufgabe der Stadt, doch die Genossenschaft sei wesentlich kostengünstiger. Lachner sei Verbindungsstelle zwischen Landwirtschaft und Gewerbetreibenden. Einerseits wolle man natürlich Gewerbeflächen zur Verfügung stellen, so Drexler, andrerseits aber die Nahrungsmittelproduktion nicht gefährden. Von 1987 bis 1996 war Lachner stellvertretender Ortsobmann bis 2001 Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Zudem ist er verantwortlich für das Sonnwendfeuer, Faschingsfahrten, Christbäume und Mitglied der Feuerwehr und Kolping. „Was ich getan habe, habe ich gerne getan“, lauteten seine Dankesworte.