Architekturwettbewerb

So könnten die Außenanlagen im neuen Alfred-Delp-Quartier aussehen

Bild: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Die Planung und Umsetzung des Alfred-Delp-Quartiers in der Donauwörther Parkstadt schreitet immer weiter voran. Jetzt wurden die Planungsentwürfe für die Außenanlagen vorgestellt.

Schon jetzt stehen im Alfred-Delp-Quartier einige Häuser, manche davon sind sogar bereits bewohnt. Und trotzdem, oder vielleicht genau deshalb, gibt es vor Ort noch einiges zu tun. Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Gestaltung der Grünflächen und Außenanlagen in einer aktuell doch recht kargen Umgebung sein. Am vergangenen Dienstag fand diesbezüglich die Preisverleihung zum Freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb statt. Konkret geht es dabei um die Gestaltung der zukünftigen Grünen Mitte und der drei Entrées zum Alfred-Delp-Quartier - hierzu sollen drei unterschiedlich gestaltete Plätze an den drei westlichen Eingängen entstehen. Außerdem beinhaltete der Wettbewerb einen städtebaulichen Teil und damit verbunden die Entwicklung eines Konzepts für die beiden Sonderbauflächen, die als mögliche Erinnerungsorte für die Geschichte von Alfred Delp und der gleichnamigen Kaserne dienen sollen. International ausgeschrieben wurde der Wettbewerb bereits im Juli 2024. Dreizehn Planungsbüros hatten ihre Entwürfe eingereicht, von denen jetzt die ersten drei Plätze ausgezeichnet wurden - hinzu kam ein weiterer Anerkennungspreis. Insgesamt war der Wettbewerb mit 88.000 Euro dotiert, wobei der 1. Platz und damit verbunden 35.000 Euro an die Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden gingen. 

 

 

Oberbürgermeister Jürgen Sorre (l.) mit Martin Mengs vom Planungsbüro Rehwaldt Landschaftsarchitekten vor dem Siegerentwurf. Bild: Thomas Oesterer

Möglichst viele Nutzungsmöglichkeiten im Zentrum der Anlage

Jurymitglied Monika Beltinger fand fast ausschließlich lobende Worte für den Entwurf. In einem Auszug des Preisgerichtsprotokolls heißt es entsprechend: "Bei diesem Projekt halten sich Inhaltliches und Gestalterisches auf eine sehr spezifische Weise die Waage - beide Komponenten sind miteinander verschränkt und sorgfältig durchdacht. Zum einen gelingt es, das Gedenken an Alfred Delp und seine Verbündeten des Kreisauer Kreises plastisch zu machen, zum anderen werden der Naturraum und das vorhandene Habitat mit dem planerischen Ansatz gestärkt und ein guter Ort der Begegnung geschaffen." Dieser Ansatz wird besonders auf der größten freien Fläche in der Mitte der Anlage klar. Dort - auf dem ehemaligen Exerzierplatz der Kaserne - soll ein Park entstehen. In die vorhandenen Baumgruppen und Einzelbäume sind drei Ringe einer Wegeanlage integriert, welche die drei Ringe des Kreisauer Kreises symbolisieren. „Wenn man den Platz begeht, wird man das zwar nicht unmittelbar wahrnehmen. Aber es ist eine zweite Ebene, die sich hinter der Gestaltung befindet und uns sehr gefallen hat“, erklärt Jurorin Beltinger. Martin Mengs vom Gewinner-Büro ergänzt: „Wir haben gedacht, wenn es einen Erinnerungsort geben soll, dann hier in der grünen Lunge des Areals." Ziel der Parkanlage sei es, hier möglichst viele Nutzungsmöglichkeiten für die Anwohner*innen zu installieren. Entsprechend sollen Spielplätze für ältere und jüngere Menschen, ein Gemeinschaftsgarten und möglicherweise sogar ein Basketballplatz entstehen.

So könnte das Alfred-Delp-Quartier in Zukunft gestaltet werden. Im Zentrum befindet sich der Park mit allerlei Nutzungsmöglichkeiten für die Anwohner*innen. Bild: Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Finale Entscheidung wird vom Stadtrat gefällt

Und auch der Umweltaspekt findet im Entwurf der Rehwaldt Landschaftsarchitekten Beachtung, denn die große Wiesenfläche dient nicht nur als Aufenthaltsort, sondern auch als Regenrückhaltebecken. "Neben dem Anspruch auf den Einsatz von recycelten Materialien und einer angestrebten CO2-neutralen Bauweise lässt ebenso die einfache und zeitlose Formensprache und die zurückhaltenden baulichen Eingriffe eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten", so die Fachjury in ihrem Urteil. In den kommenden Wochen wird es jetzt für die Stadtverwaltung darum gehen, in sogenannte Verhandlungsverfahren mit den Sieger-Büros zu gehen. Dabei werde noch einmal ausgelotet, inwiefern die Entwürfe tatsächlich umsetzbar sind und ob die Sieger auch dazu bereit sind, Kritikpunkte an die Wünsche der Stadt Donauwörth anzupassen. Außerdem stellen die jeweiligen Büros ihre Planungsteams vor. Erst dann entscheidet sich final, ob die Landschaftsarchitekten aus Dresden die finale Zusage erhalten. Die Entscheidung darüber fällt dann der Donauwörther Stadtrat. Gute Chancen auf den Auftrag haben die  Rehwaldt Landschaftsarchitekten mit ihrem Siegerentwurf dabei allemal. 

Wer sich selbst ein Bild vom aktuellen Sachstand machen möchte, der hat noch bis zum 28. Februar die Gelegenheit dazu. Bis dahin werden alle 13 Entwürfe im Stadtbauamt in Donauwörth zu den aktuellen Öffnungszeiten ausgestellt sein. 

Redakteur. Schreibt bei uns für Online und blättle. Ist in Donauwörth geboren und aufgewachsen und der Stadt sehr verbunden. In seiner Freizeit als Spieler und Trainer auf den Fußball - und Tennisplätzen der Region zu finden.

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