Der Innenausbau am Schulzentrum Rain ist in vollem Gange. Bild: Thomas Oesterer
Mehrere Bauvorhaben an Landkreis-Schulen laufen derzeit oder sind in Planung. Darunter das Schulzentrum Rain, das Gymnasium Donauwörth und das Holzzentrum an der Berufsschule Donauwörth. Wie ist der Stand der Dinge bei diesen Vorhaben?

Rund 5 Jahre Bauzeit werden es am Ende sein, wenn das Schulzentrum in Rain, voraussichtlich Ende 2024, fertig ist. Derzeit laufe es sowohl in Sachen Kosten als auch Zeitplan gut, informierte Joachim Aurnhammer, Leiter Team Hochbau, in der jüngsten gemeinsamen Sitzung des Kreisbauausschusses und der Schulverbandsversammlung Rain die Mitglieder beider Gremien. Gerade der Zeitplan machte dem Bauvorhaben in der Vergangenheit bereits mehrmals einen Strich durch die Rechnung. Nun sei man im Plan. Im Außenbereich sei das Gerüst zur Demontage freigemeldet und bereits weitgehend abgebaut. Die Flachdacharbeiten im Bereich der Mensa und im eingehängten Innenhof seien ebenfalls weitgehend fertig, informierte Aurnhammer. Und auch im Innenbereich seien, so der Teamleiter, die Ausbauarbeiten in vollem Gange. Die Heizungsanlage soll rechtzeitig zur Heizperiode ab September in Betrieb genommen werden können und versorgt dann das gesamte Schulgelände. 

Wie wird die Mensa ausgestattet?

In den nächsten Wochen soll außerdem die Ausschreibung der Mensaküche erfolgen. Beliefen sich die Kostenberechnungen für diese 2018 noch auf rund 440 000 Euro brutto, steigerten sich diese auf rund 772 000 Euro. Zusätzliche Leistungen wie Küchenkleininventar, ein zusätzlicher Kombidämpfer, Anpassung der Kältetechnik an aktuelle Gesetzgebung sowie die zusätzlich ausgeschriebene Wartung schlagen mit 83 000 Euro zu Buche. Bei den restlichen Mehrkosten handle es sich um Preissteigerungen bei den Küchengeräten, erklärte Heidrun Baur von der Kreiskämmerei. Ein Schichtbetrieb bei den Essenszeiten, weniger Geschirr und die Anpassung der Küchenausstattung an die aktuellen Gegebenheiten (u.a. Schichtbetrieb) sowie die restliche benutzerspezifische Ausstattung mit dem neuen Pächter individuell abzusprechen und zu beschaffen, soll eine vorläufige Verringerung des Auftragsvolumens um ca. 100 000 Euro netto bringen.

Essen aus dem Schulzentrum Rain auch für andere Einrichtungen?

Möglicherweise soll das Mensaangebot nicht nur das Schulzentrum versorgen, denkbar wäre auch eine Ausweitung auf die drei städtischen Kindergärten sowie die Grundschulen Rain und Genderkingen. Diese Einrichtungen seien derzeit sowieso auf der Suche nach einem neuen Caterer. Die Suche gestalte sich jedoch schwierig, so Baur. Was für die Belieferung anderer Einrichtungen spräche: Das Geschäft für potentielle Pächter
durch die gesicherte Abnahme einer hohen Zahl an Mittagessen werde lukrativer und kalkulierbarer. Zum anderen sei dann auch die Versorgung für die Kinder der anderen Einrichtungen mit warmen Mittagessen gesichert und insgesamt werde durch die Nutzung von Synergieeffekten wirtschaftlicher gearbeitet, erläuterte Heidrun Baur. Da im Falle einer Belieferung der Rainer Kindergärten und der Grundschule mehr als ein Drittel der zubereiteten Speisen nach außen gehen würden, ist dann für die Mensaküche eine gesonderte EU-Zulassung erforderlich. Entsprechend müsste als Zulassungsvoraussetzung insbesondere ein sog. ”Hygienecenter" (Sohlenreinigungsmaschine sowie Handwaschbecken mit Sensorsteuerung) im Ausgangsbereich der Mensaküche eingebaut werden. Das würde Kosten In Höhe von rund 40.000 Euro brutto verursachen.

Landrat Stefan Rößle betonte, dass die Kostensteigerung in Sachen Küche ein "Brocken" sei, es nun aber auch fast nicht mehr möglich sei komplett "umzuschmeißen". Bei der Belieferung der anderen Einrichtungen müsse man die Essen dann so berechnen, dass die Investitionen anteilig zurückfließen. 

Einstimmig wurde vom Bauausschuss die Ausführung der Küche in der Form, in der die gesonderte EU-Zulassung für die Abgabe von Speisen nach außen erfüllt wird, beschlossen. Außerdem soll die Küchenausstattung auf das erforderliche Maß reduziert und ausschließend ausgeschrieben werden.

Gymnasium Donauwörth: Bauabschnitt 3 beginnt im August

Bei der Generalsanierung am Donauwörther Gymnasium ist man gerade dabei den zweiten Bauabschnitt fertig zu stellen. Es fehlen, so Joachim Aurnhammer, noch Restleistungen am Wärmedämmverbundsystem, sowie am Sockel und an den Außenanlagen. Zudem laufe der Innenausbau. Mit 9,75 Millionen Euro brutto liegen die Kosten rund 250 000 Euro höher als in der Kostenprognose vom Februar dieses Jahres. Grund dafür, so Aurnhammer, seien im Wesentlichen Nachträge aufgrund notwendiger Leistungen. 

Im August soll dann der dritte Bauabschnitt starten. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn wurde bereits von der Regierung von Schwaben genehmigt. Dafür sind 7,5 Millionen Euro brutto im Haushalt vorgesehen. Rund 47 Prozent FAG-Förderung, insgesamt 3 487 000 Euro, und rund 400 000 Euro aus dem Förderprogramm BEG EM (Bundesförderung für effiziente Gebäude) erhält der Landkreis dafür. 

Michael Bosse (Freie Wähler) wollte wissen, ob der Schülerparkplatz im nächsten Schuljahr wieder zur Verfügung stehe, da es derzeit um die Schule eine "recht wilde Parksituation" gebe. Aurnhammer erklärte, dass das von den Restleistungen am Wärmedämmverbundsystem abhänge, theoretisch im September, spätestens Oktober, der Parkplatz aber wieder nutzbar sein solle.

Ein Generalunternehmer für das Holzzentrum an der Berufsschule Donauwörth?

Für den Neubau des Holzzentrums an der Berufsschule Donauwörth soll noch vor der Sommerpause die Entwurfsplanung vorgestellt werden. Vorab sollte noch überprüft werden, ob es möglich sei einen Generalunternehmer zu beauftragen, anstatt gewerkeweise auszuschreiben. Joachim Aurnhammer riet dem Gremium von der Beauftragung eines Generalunternehmers ab, zu hoch sei das Risiko eines Vergabeverstoßes. Außerdem habe er große Bedenken bezüglich einer rechtssicheren Begründung, dass die Vergabe an einen Generalunternehmer die wirtschaftlich, gestalterisch beste und funktionsgerechteste Lösung darstelle. 

Reinhold Bittner (CSU/AL-JB) meinte, dass es der falsche Weg sei, einen "Vergabeverstoß zu riskieren" und die Umsetzung durch einen Generalunternehmer mit der "Brechstange" zu fordern. 

Es bleibt zeitkritisch

Rita Ortler (SPD) wollte wissen, ob ohne einen Generalunternehmer und mit den Kapazitäten der Verwaltung der Zeitplan möglich sei. Man habe Kapazitäten freigeräumt, erklärte Aurnhammer, betonte aber "es wird zeitkritisch bleiben".

Ursula Kneißl-Eder (Grüne/Frauen/Linke) betonte ebenfalls, dass sich das Konzept Generalunternehmer zwar zunächst nach Entlastung anhöre, man aber bei genauerer Betrachtung erkenne, dass man diesen Weg nicht gehen will. 

Einstimmig beschloss das Gremium das Bauvorhaben gewerkeweise auszuschreiben.