Zum Beginn der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstagabend stand eine erste Aussprache der Fraktionen und Gruppierungen im Donauwörther Stadtrat an. Doch die Aussprache begann mit einem Paukenschlag. Der PWG-Stadtrat Thomas Schröttle machte deutlich, das er diese Entscheidung als eine der größten Fehlentscheidungen in der Geschichte der Stadt ansehe. "Diese Geldverschwendung möchte ich nicht mit verantworten. Deshalb trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Stadtrat und auch als Kreisrat zurück", sagte Schröttle. Nach seinen Ausführungen stand er auf und verließ den Raum. In Folge äußerten sich die Fraktions- und Gruppensprecher.
Jonathan Schädle (CSU-Fraktion): "Aus unserer Sicht war es richtig und wichtig, dass die Bürger entscheiden durften. Und es ist gut, dass nach der ganzen Vorgeschichte nun eine Entscheidung vorliegt und der Bürgerwille umgesetzt wird. Wir sollten jetzt nach vorne schauen und gemeinsam etwas tolles aus unserem Tanzhaus machen. Ich bin mir sicher, dass wir am Ende alle darauf stolz sein können."
Dr. Ralf Loitzsch (PWG): "Bei der für Donauwörth wichtigen Entscheidung haben die Bürger die Zukunft festgelegt. Wir sind zufrieden mit dem Wahlergebnis weil über 4.000 Menschen für uns gestimmt haben. Generell wollen wir aber allen Bürgern der Stadt danken, die die Chance der Demokratie genutzt haben. Trotz einiger Enttäuschungen werden wir uns aber unter Achtung des Bürgerwillen für eine sinnvolle Weiterentwicklung von Tanzhaus und Innenstadt einsetzen."
Brigitte Kundinger-Schmid (SPD): "Unser erklärtes Ziel war eine lebendige Innenstadt. Ein Neubau des Tanzhauses hätte uns die nötige finanzielle Freiheit gegeben, um daneben auch die die gesamte Innenstadt zu bereichern. Nun freuen wir uns auf den Architektenwettbewerb. Generell stehen wir zu dem Plan, dass im Tanzhaus die Bibliothek als moderner Anziehungspunkt für Jung und Alt entstehen soll."
Bärbel Stahl (B90/Die Grünen): "Rund um das Tanzhaus haben wir sehr emotionale Diskussionen erlebt. Auch in unserer Fraktion waren wir unterschiedlicher Ansichten. Trotzdem haben wir immer gut zusammen gearbeitet. Und das erwarten wir nun von allen Kolleginnen und Kollegen. Das wir trotz gegenseitiger Meinungen nun an einem Strang ziehen, wenn es um das Tanzhaus geht."
Manfred Hofer (EBD): "Nicht einmal ein Drittel hat für die Sanierung gesprochen. Die Würfel sind gefallen, wir haben das zu akzeptieren, auch wenn ich glaube das das die Zukunft von Donauwörth nicht gut ist. Wir machen einen Schritt zurück in Sachen Entwicklung der Stadt. Bei dem nun anstehenden Projekt werden wir nun besonders auf die Kosten achten."
Peter Alt (AL/JB) "Wir haben jetzt genug gesprochen. Es wird Zeit, dass wir uns an die Arbeit machen und den Wunsch der Bürger umsetzen."
Jürgen Sorré (Oberbürgermeister): "Die Bürger haben entschieden und nun müssen wir den Bürgerwillen ohne Wenn und Aber umsetzen. Der Bürgerwille ist Verpflichtung und Auftrag an mich und die Verwaltung, den es nun zügig umzusetzen gilt. Ab sofort geht es nur noch nach vorne. Und ich appelliere an Sie alle, dass wir nun gemeinsam daran arbeiten."
Architektenwettbewerb soll 2022 starten
Im Anschluss an die Aussprache führte Oberbürgermeister Jürgen Sorré noch aus, wie es nun weitergehen wird. "Wir haben den Bürgerwille. Bis Ende Oktober haben wir auch die Einschätzung des Denkmalrats, wie es hier weitergehen wird. Was ebenfalls noch unklar ist, ist die Frage nach dem vollständigen Nutzungskonzept. Hierfür wird sich der Stadtrat an 12. und 13. November in Klausur begeben, um diese Entscheidung zu treffen. Gemeinsam wollen wir bis Ende des Jahres alles vorbereitet haben, um im neuen Jahr mit dem Architektenwettbewerb zu starten. An dem Eröffnungsdatum noch in der aktuellen Legislaturperiode halten wir Stand heute fest."