Die Planungen für das Donauwörther Tanzhaus nehmen weiter Gestalt an. Das Gebäude soll bekanntlich zu einem modernen Veranstaltungsort mit Bibliothek, Lesecafé, Veranstaltungssaal, Büroräumen und Trauzimmer werden.
Simon Holand vom Fachbereich Technisches Bauen erklärte in der Bauausschusssitzung am Montag, dass der Saal und die angrenzenden Flächen erneut geprüft und optimiert wurden. Zudem wurden Anregungen der Engagierte Bürger Donauwörth (EBD) zum Stadtsaal berücksichtigt. So soll ein vergrößerter Lastenaufzug den Transport eines Konzertflügels oder anderer großer Ausstattungsgegenstände in den Saal ermöglichen.
Stühle und Tische werden unter der Bühne gelagert
Auch die Bühne wurde neu gedacht. Aufgrund der praktischen Herausforderungen bei früheren Veranstaltungen ist vorgesehen, den Lagerraum für Tische und Stühle nicht im 2. Dachgeschoss unterzubringen. Die Bühne soll nun doch fest verbaut werden. Unter ihr sind schubladenähnliche Bühnenwagen für die Lagerung von Tischen und Stühlen vorgesehen.
Garderobe auf Saalebene - Bar im 2. Obergeschoss
Die Aufteilung von Garderobe und Getränkebewirtung im 1. und 2. Obergeschoss wurde ebenfalls weiter ausgearbeitet. Die Garderobe befindet sich nun im Foyer des ersten Obergeschosses auf Saalebene. Im zweiten Obergeschoss entsteht eine Bar mit einem kleinen Vorbereitungsbereich, die das „Emporen“-Geschoss ergänzt und damit ideal als Pausenbereich für Veranstaltungen dient.
Mit den Einarbeitungen der Anregungen aus vergangenen Sitzungen und der EBD konnte die Planung nun so weit vorangebracht werden, dass er Bauantrag Ende Februar an die Bauordnung übergeben wurde.
Welche Farben und Materialien werden verwendet?
Architektin Helen Gräser vom Kölner Architekturbüro Tint + Kreuder d.n.a. schlug in der Bauausschusssitzung am Montag außerdem einen ersten Entwurf eines Material- und Farbkonzepts vor. Im Eingangsbereich stoßen Besucher demnach zuerst auf einen zentralen Counter, der aus Tresen von Stadtbibliothek und Touristinformation sowie gleichzeitig der Theke des Lesecafés besteht. Auf Anregung von Oberbürgermeister Jürgen Sorré soll die Theke jedoch erneut überarbeitet werden. Die Wand, vor denen Besucher*innen beim Betreten des Tanzhauses stehen würden, soll so angepasst werden, dass der Eingang einladender wirkt.
Jeder Bereich des Tanzhauses könnte eine eigene Farbgebung und eine besondere Oberflächengestaltung bekommen, um eine klare Orientierung zu ermöglichen, erklärt Helen Gräser. Sie schlägt im Eingangsbereich passend zur dortigen Bibliothek, Materialien wie Lamellen oder „Buchrücken“ in kräftigem Rot vor. Im Saalbereich könnte die Gestaltung mit dunkelblauen Elementen für eine festliche Atmosphäre sorgen.
Boden, Geländer und Kronleuchter könnten bleiben
Trotz der umfangreichen Modernisierungen könnten einige Elemente aus dem bisherigen Stadtsaal erhalten bleiben. Laut Gräser wird geprüft ob das Parkett im Saal bleiben kann, ebenso die imposanten Kronleuchter und die Geländer der Saaltreppe. Grund zur Diskussion wird wohl noch die Holzvertäfelung im Saal sein. Im aktuellen Architektenentwurf wird der Saal durch die neue Gestaltung mit einem umlaufenden Sockel und einer Trennung von der Holzvertäfelung aufgelockert.
Stadträtin Birgit Rößle (CSU) regte an, dass gerade Elemente wie die Holzvertäfelung den Charme des Saales ausmachen und von Besucher*innen besonders geschätzt werden. Albert Riedelsheimer (Grüne) entgegnete: "Das Gebäude darf sich verändern und muss nicht im 70er-Jahre-Charme stecken bleiben".
Weder Farben, Materialien noch die Möblierung sind bislang festgelegt, und ein entsprechender Beschluss des Stadtrates ist noch in weiter Ferne. Die Entwürfe des Architekturbüros bilden jedoch nun die Basis für den weiteren Planungsprozess.