Kaisheim gehört mit zu den ersten Kommunen in der Region, die einen Teil ihrer kommunalen Abläufe digital steuern. Konkret hat LEW im Ort sechs intelligente Hundetoiletten installiert und mit Sensoren ausgestattet. Die Sensoren erfassen, ob die Behälter voll sind oder Tüten nachgefüllt werden müssen. Zusätzlich wurde in der Ortsmitte ein Wasserstand-Sensor installiert, der beispielsweise per SMS Alarm schlägt, sobald der Pegel des Baches über einen bestimmten Wert steigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung können diese Informationen online abrufen und ihre Arbeitsabläufe zielgerichtet steuern.
Testphase bis Anfang nächstes Jahr
Die Marktgemeinde will das System zunächst bis Frühjahr 2022 testen. Kaisheims Erster Bürgermeister Martin Scharr: "Wir erhoffen uns von der Testphase, dass wir unsere Abläufe und den Service für die Bürgerinnen und Bürger weiter verbessern und durch den Wasserstand-Sensor schnellstmöglich auf unvorhergesehene Ereignisse wie Starkregen reagieren können. Der Wasserstand-Sensor hatte sogar schon seinen ersten realen Einsatz, bei dem er erfolgreich Alarm geschlagen hat. Sollte sich die Lösung für uns bewähren, können wir uns gut vorstellen, die Technik weiter zu nutzen und auszubauen. Hier freuen wir uns auch über Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern zu weiteren potenziellen Standorten."
Arbeitsabläufe zielgerichtet steuern und die Umwelt schonen
LEW hat die Lösung Inno.Live vor einigen Jahren im Rahmen mehrere Pilotversuche umfassend erprobt. Seit dem erfolgreichen Abschluss der Testphase im Herbst 2019 steht die Lösung LEW Inno.Live allen Kommunen zur Verfügung. Inno.Live besteht aus mehreren Komponenten: Sensoren mit einem Funksystem, einer eigens entwickelten Datenplattform sowie einer nutzerfreundlichen Applikation. Dabei gibt es unterschiedliche Sensortypen für verschiedene Einsatzbereiche. Neben der Füllstandsmessung von Abfallbehältern können andere Sensoren beispielsweise die Feuchtigkeit in Blumenbeeten erfassen oder den Wasserpegel messen. Diese Daten übermitteln sie an ein sogenanntes LoRa®-Gateway.
Dabei handelt es sich um ein besonders kostengünstiges und energiesparendes Funksystem mit einer Reichweite von rund drei Kilometern im städtischen Bereich. In Kaisheim ist eines dieser Gateways am Feuerwehrhaus installiert. Über das Gateway werden die Daten per Mobilfunk in eine zentrale Datenbank übertragen und dort verarbeitet. Über ein mobilfähiges Online-Portal stehen die Informationen dann den Nutzern zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt- oder Gemeindeverwaltungen können diese Informationen abrufen und ihre Arbeitsabläufe zielgerichtet steuern sowie Fahrtrouten optimieren. Bei Abfallbehältern können beispielsweise Routineleerungen entfallen und überflüssige Behälter identifiziert werden. So lassen sich Kosten reduzieren, der Service für die Bürger verbessern und durch weniger Fahrten auch die Umwelt schonen. (pm)