16. November 2022, 14:00
Gemeinderat

Betonwüste Marktplatz?

Der Bäumenheimer Marktplatz. Bild: Tobias Wagner
Erst vor wenigen Jahren hat die Gemeinde Asbach-Bäumenheim eine neue Ortsmitte bekommen. Am vergangenen Dienstagabend diskutierte der Gemeinderat über eine neue Gestaltung des Marktplatzes. Bei den Gemeinderäten herrschte Uneinigkeit.

Auf der Tagesordnung des Gemeinderates stand die Thematik, da laut Bürgermeister Martin Paninka "der Marktplatz immer wieder für Diskussionen gesorgt hat - sei es der Marktplatzbelag, die Marktplatzrinne an sich und deren Beleuchtungsproblematik, die große Marktplatzfläche, das wenige Grün auf dem Marktplatz und die wenigen Bäume, die wenig bis keinen Schatten spenden." Auch das Gemeindeoberhaupt gab zu: "Insgesamt gesehen, muss man schon konstatieren, dass der Platz tatsächlich wenig einladend wirkt, wenn dort keine Veranstaltungen stattfinden." Zudem komme noch die Tatsache dazu, so Paninka, "dass in den überaus heißen Sommermonaten 2022 eine enorme Hitzeentwicklung auf dem Platz festzustellen war."

Mehr Grün und mehr Aufenthaltsqualität

Reinhard Baldauf vom gleichnamigen Landschaftsarchitekturbüro aus Neusäß wurde von der Gemeinde beauftragt, ein Gesamtkonzept der Grün- und Freiflächen für den gesamten Marktplatz zu erstellen. "Der Platz schreit nach einem Abschluss", sagt Baldauf. In seinen Ausführungen plädiert der Landschaftsarchitekt für eine intensive Begrünung des Platzes - zahlreiche Bäume inmitten, ein großflächiges Rasenpflaster und mehrere Stauden-Beete könnten diesen aufwerten und für mehr Aufenthaltsqualität auch in den heißen Sommermonaten sorgen. Ebenso soll der Bereich rund um das neue Wohn- und Geschäftshaus am nördlichen Marktplatz begrünt werden.

Durch eine Fördermaßnahme könnten bis zu 75 Prozent der Kosten gefördert werden. Diese lägen laut Baldauf zwischen 210.000 und 320.000 Euro. Durch den Sonderfond "Innenstädte beleben" könnten weitere zukünftige Anschaffungen, wie zum Beispiel, ein Trinkbrunnen, Relaxliegen oder ein Bücherschrank, gefördert werden.

So äußeren sich die Gemeinderäte

Michael Haller (CSU): "Eine Investition in Höhe von 320.000 Euro sehe ich in keiner Relation. Ich rate dazu, nur den Platz vor dem 'Reitenberger Gebäude' auf dem nördlichen Teil des Platzes zu machen."

Benjamin Baumann (BfB): "Prinzipiell begrüße ich eine Neugestaltung, denn wir sind uns einig, dass der Marktplatz furchtbar aussieht. Die Idee ist super und hat Charme, aber der Aufbau von Veranstaltungen wird durch die Bäume erschwert. Bereits jetzt ist das ein immenser logistischer Aufwand."

Florian Mittler (PWG): "Ich finde die Ideen machen viel her und ich würde sie begrüßen. Wir haben ja nicht sehr viele Veranstaltung im Jahr. Bäume und mehr Grün beleben den Platz."

Christian Scholz (SPD): "Mir gefällt der Marktplatz. Die Entscheidung für eine wassergebundene Decke hatte einen Sinn. Unser Marktplatz ist kein Park, sondern ein Raum für Veranstaltungen. Ich plädiere gegen die Aufrüstung und spreche mich dafür aus, für den Marktplatz in seiner jetzigen Form zu werben."

Irmi Huber (SPD): "Diese Begrünung wird den Platz total verändern. Für mich sind das viel zu viele Bäume, der Platz wirkt dann wie ein kleiner Wald. Der Bauhof hätte damit sehr viel zusätzliche Arbeit."

Hansrobert Schimmer (Bfb): "Eine Förderung in Höhe von 75 Prozent ist eine einmalige Chance. Tatsache ist, dass es ein leerer Platz ist. Ich bitte darum, dass wir dieses Konzept befürworten. Es ist eine riesige Chance, auch im Hinblick auf die Kosten."

Gemeinsam entschied sich das Gremium dafür, dass das Planungsbüro Baldauf einen reduzierten Gestaltungsentwurf dem Rat erneut vorstellt.