Bei größeren Bauvorhaben fordert der Gesetzgeber Ausgleichsflächen. Diese zu finden wird allerdings immer schwerer und das kann für den Bauherren problematisch werden. Um dieser Problematik zu entgehen, hat sich der Landkreis Donau-Ries nun dafür entschieden, ein sogenanntes Ökokonto anzulegen. Sozusagen Ausgleichsflächen auf Vorrat. Wie der Leiter des Fachbereichs Kommunaler Tief- und Gartenbau, Gerhard Schappin, in einer Kreisbauauschusssitzung am vergangenen Dienstag erklärte, werden dabei auf geeigneten Flächen im Vorgriff auf zu erwartende Maßnahmen, wie zum Beispiel Straßenbaumaßnahmen, Kompensationsmaßnahmen durchgeführt.
Bereits im Dezember war das Ökokonto dem Kreisbauausschuss vorgestellt worden. Nun soll der zweite Schritt erfolgen und die Flächenbewertung, sowie die Einschätzung des Aufwertungspotentials durch ein geeignetes Büro durchgeführt werden. In Abstimmung mit den zuständigen Stellen, der unteren Naturschutzbehörde und der Kämmerei, sei bereits geprüft worden, welche landkreiseigenen Flächen sich für die Einstellung in ein Ökokonto eignen.
Für jede der Kompensationsflächen bekommt man Wertpunkte, die auf der Haben-Seite des Ökokontos stehen. Wird eine Ausgleichsfläche benötigt, kann von dieser Haben-Seite abgebucht werden. Nach der bayerischen Kompensationsverordnung erfolgt dann für jedes Kalenderjahr der vorgezogenen Kompensationsmaßnahme ein Zuschlag von 3 Prozent des ursprünglichen Punktewerts über einen Zeitraum von maximal 10 Jahren. So sei ein Wertzuwachs von 30 Prozent möglich, informierte Schappin die Kreisräte.
Neben finanziellen Vorteilen für den Landkreis, ergebe sich durch das Ökokonto auch ein wegweisender Mehrwert für die Natur, da Naturschutzmaßnahmen gebündelt auf vorab festgelegten Flächen durchgeführt werden und nicht weit verstreut im Raum erfolgen. Der Ausgleich werde somit als Gesamtkonzept realisiert und sei deshalb sehr wirksam.
Durchweg positiv äußerten sich die Kreisräte zum Thema Ökokonto. So sagte zum Beispiel Ursula Kneißl-Eder (Grüne) man sei auf jeden Fall dafür. Karlheinz Stippler (PWG) meinte es sein eine gute Sache, dass endlich ein Ökokonto komme. Andere Kommunen hätten das bereits seit 20 Jahren und mehr.