Entscheidung

Stadtrat gegen Dorfladen

Wenn es nach den Bürgern geht, soll es in Zukunft in Ebermergen einen Dorfladen geben. Bild: Matthias Stark
Der Harburger Stadtrat hat sich mit 14:5 Stimmen gegen den Kauf eines Gebäudes für einen Dorfladen in Ebermergen entschieden.

Rund einhundert Besucher waren am gestrigen Donnerstagabend anwesend, um der öffentlichen Sitzung des Harburger Stadtrats zum Thema Dorfladen Ebermergen beizuwohnen. Aufgrund des erwartet großen Interesses der Öffentlichkeit, fand diese in der Aula der Schule statt. In dieser entschieden sich die Räte deutlich mit 14:5 Stimmen gegen den Kauf des Gebäudes am Dorfplatz in Ebermergen. Für dieses wurden von den Eigentümern und der als Makler beauftragten Sparkasse Donauwörth 529.000 Euro aufgerufen. Im Nachhinein muss man sich jedoch die Frage stellen, ob diese Sitzung überhaupt hätte stattfinden müssen bzw. ob die Herbeiführung eines Beschlusses nicht besser hätte vertagt werden müssen.  

Aufgrund der Fördersituation wäre eine Förderung von rund 50% zu erwarten, wenn die Stadt Harburg nur die Ladenfläche kaufen würde. Dies wurde von Seiten des Maklers jedoch abgelehnt. Allerdings scheint es trotzdem Interessenten zu geben, die sich das Gebäude mit der Stadt teilen würden. Bei einem realistisch einzuschätzenden Kaufpreis von rund 400.000 Euro und einem tatsächlichen Preis von etwa 250.000 Euro für den Laden, würde das Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach rund 125.000 Euro als Förderung bereitstellen. “Somit wäre das Gebäude durch die Mieteinnahmen in rund 15 Jahren abbezahlt”, erklärte Stadtrat Patrick Prügel, der sich mit seinem Kollegen Jörg Röthinger maßgeblich für den Kauf des Gebäudes eingesetzt hatte. 

Dazu kam es jedoch nicht. Auch, weil die Stadträte am Ende nicht mehr wussten, worüber denn nun eigentlich abgestimmt werden sollte. Außerdem warf ein scheidendes Stadtratsmitglied Volker Falch aus Ebermergen, dem Bürgermeister der Stadt Harburg, mangelndes Interesse vor. “Es fehlt der Politische Willen, dieses Projekt umzusetzen. Das fängt bei unserem Bürgermeister an, der von Anfang an gegen dieses Projekt war”, so Falch in seiner Stellungnahme.  

Während sich die Stadträte Volker Falch, Jörg Röthinger und Patrick Prügel, sowie Manfred Schick und Michael Haber für den Kauf des Gebäudes aussprachen, entschieden die anderen Stadträte dagegen. Exemplarisch für die Meinung der Räte war die Aussage von Walter Beck: “Egal wo ein Dorfladen steht. Dort gibt es nicht die Voraussetzungen wie in Haburg mit zehn Ortsteilen”, erklärt Beck und fordert eine noch deutlich stärkere Einbindung der Bürger: “Der Kauf des Gebäudes muss durch die UG und damit durch das Dorf realisiert werden. Dann ist eine noch stärkere Identifizierung da. Und dann ist ein Zuschuss durch die Stadt möglich.” 

Nach dem öffentlichen Teil der Sitzung wurden die Besucher hinausgebeten und im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde das Thema Dorfladen nochmals auf die Tagesordnung genommen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Das Ziel ist es nun, in Abstimmung mit der Sparkasse eine Teilung der Immobilie anzustreben. Ob dann die Stadt oder die UG die Räumlichkeiten des Ladens kauft ist noch nicht abschließend geklärt.  

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