Eine starke Milbertshofener Mannschaft machte dem TSV Nördlingen das Leben in eigener Halle richtig schwer und führte lange Zeit. Erst im Schlussviertel gelang es den Hausherren, die Kontrolle zu übernehmen und sich abzusetzen. Am Ende gewinnt der TSV eine umkämpfte Partie mit 87:70.
Doch bis zu diesem Endergebnis war es ein harter Kampf. Die Nördlinger Basketballer starteten gut mit drei verwandelten Dreipunktewürfen in das Aufeinandertreffen. Bei verworfenen Versuchen holten sich die beiden „Riesen“ Joseph Eichler und Robin Seeberger unter dem gegnerischen Korb den Rebound und erkämpften sich so ihre Zähler. Das Anfangsviertel wurde dann allmählich zu einem regelrechten „Dreier-Shootout“. Beide Teams nahmen zahlreiche Würfe von jenseits der Dreipunktelinie und konnten auch einige verwandeln. Mit zwei Treffern aus dem Dreierbereich, konnten die Gäste zum Ende des Anfangsviertels auf 24:17 verkürzen und deuteten an, wie treffsicher sie in diesem Spiel sind.
Erstmals zur Halbzeit in Rückstand
Im zweiten Viertel bekamen die Gastgeber mehr und mehr Probleme mit der defensiven Variante der Baskets. Trainer Harry Dirschl ließ eine Zonenverteidigung spielen, der es gelang, das Tempo aus dem Nördlinger Spiel zu nehmen. Diese fanden dagegen wenig Lösungen und fabrizierten einige Ballverluste. Die Münchner Gäste ließen den Ball im Angriff gut laufen und bestraften die Mannschaft von Trainer Mohammed Hajjar für jede kleine defensive Nachlässigkeit. Auch dessen Auszeit zeigte keine wirkliche Wirkung und so gab es ein Novum für den TSV in dieser Saison. Zum ersten Mal lagen sie zur Halbzeit in der eigenen Halle zurück. Die Baskets spielten stark auf, gewannen das Viertel mit 15:7 und gingen mit einer knappen 31:32 Führung in die Halbzeitpause. Hajjar und auch die Zuschauer erwarteten eine Reaktion in der zweiten Hälfte, mussten auf diese aber noch warten.
Die Baskets liefen regelrecht heiß und verwandelten nahezu jeden Dreipunkteversuch. Die Nördlinger taten sich weiterhin schwer, hielten aber dagegen. Scottie Stone und Pascal Schröppel antworteten ihrerseits mit erfolgreichen Dreiern, während Kapitän Joseph Eichler bei seinem energischen Zug zum Korb nicht gestoppt werden konnte. So gelang es den Riesern zumindest auszugleichen und das Schlussviertel versprach spannend zu werden, denn mit 56:56 war nach drei gespielten Vierteln alles wieder auf „Null“ gestellt. Der Tabellenführer musste sich steigern, um nicht die erste Niederlage in dieser Saison zu kassieren.
Starker Endspurt brachte die Entscheidung
Angefeuert von den Fans, erhöhten sie die defensive Intensität spürbar und ließen dadurch deutlich weniger Punkte zu. Den Gästen schien außerdem langsam die Puste auszugehen, ihre Würfe fanden nur noch selten das Ziel. Leistungsträger Kamenov und Stone zogen auf dem Weg zum Korb Fouls und münzten dies an der Freiwurflinie zu wichtigen Punkten um. Youngster Schröppel, der den verletzten Aufbauspieler Benedikt Schwarzenberger gebührend ersetzen konnte, streute einen weiteren Distanzwurf ein und die Gäste fanden kein Gegenmittel mehr. Dieser Endspurt im Schlussviertel, das die Rieser Korbjäger klar mit 31:14 für sich entschieden, sorgte schlussendlich für den neunten Sieg im neunten Spiel und dazu, dass die Nördlinger weiter ganz oben in der Tabelle stehen.
„Wir haben uns heute sehr schwergetan. Am Ende zählt für uns aber nur der Sieg und wir werden weiter an unseren Schwächen arbeiten, um es in den nächsten Spielen besser zu machen“, zieht Hajjar sein Fazit aus dem Duell.
Dank einem starken Schlussviertel gewinnen die Nördlinger Basketballer einen harten Fight also am Ende mit 87:70. Auch wenn die Baskets aus Milbertshofen ihre bisher beste Saisonleistung zeigten und ihnen phasenweise nahezu alles gelang, verlor Hajjars Team nicht die Nerven. Sie zeigten, dass sie auch schwierigen Phasen trotzen können und umkämpfte Partien für sich entscheiden können. Damit übersteht das junge Team den ersten richtigen Härtetest der Saison und kann sich nun auf die nächste Herausforderung vorbereiten. Am kommenden Samstag steht dann eine Auswärtsfahrt zum Tabellenletzten Passau auf dem Plan. (pm)
Für Nördlingen spielten:
Kamenov (17), Stone (23), Eichler (20), Schröppel (9), Seeberger (16), Mußgnug (2), Scherer, Kluger, Seidel, Steinmeyer