Mit den Vilsbiburg Baskets wartete nicht nur der Tabellenzweite, sondern auch das Team, dem die Rieser ihre letzte Niederlage zu verdanken hatten. Chancenlos und mit wenig Energie musste man in der eigenen Halle eine deutliche Niederlage verkraften. Seit diesem Spiel konnte das Team alle folgenden Partien gewinnen und nun mit dem sechsten Sieg in Folge den Druck auf die Tabellenspitze hochhalten.
Am Donnerstag wurde allerdings klar, dass Trainer Ajntony Imreh wegen einer Corona-Erkrankung leider nicht mitfahren konnte, wodurch die Jungs sich dann alleine und ohne Betreuer auf den Weg nach Vilsbibrug machten. Kapitän Eichler schlüpfte in die Rolle des Spielertrainers und meisterte die neue Aufgabe beachtenswert. Von der ersten Minute an, konnte man den Nördlingen anmerken, dass sie noch eine Rechnung mit den Hausherren offen haben. Hochmotiviert und mit viel Energie kamen die Jungs aus der Kabine. Besonders ein Rieser war in der Anfangsphase herausstechend. Scottie Stone erwischte einen herausragenden Start, bei dem er jenseits der Dreierlinie nicht verwerfen konnte. Sechs Dreier fanden in den ersten Zehn Minuten das Ziel. Aber auch Eichler und Seeberger fanden schnell guten Rhythmus und konnten weiterer Dreier beisteuern.
Offensiv lief nahezu alles perfekt, aber auch die Defence stand gut.Man ließ wenig zu und die Heimmannschaft tat sich schwer, gute Würfe zu kreieren. Mit einem schnellen 13-5 sah sich Trainer Kreuzer zu einer ersten Auszeit gezwungen. Doch auch danach taten sie sich schwer gegen die Nördlinger. Häufig war es dann Center Hunt, der seinen Körper gut einsetzte und punktete. Nach einem perfekten Viertel aus TSV-Sicht ging es mit 36-20 in die Pause. Aufbauspieler Bene Schwarzenberger eröffnet die Punktejagd im zweiten Viertel und erhöhte den Vorsprung an der Freiwurflinie. Dann war es Julius Kluger, der nach Pass von Leo Schwarzenberger ebenfalls von jenseits der Dreipunktelinie auf 43-24 erhöhte. Das war die höchste Führung der Partie, denn langsam, aber sicher fanden die Vilsbiburger besser ins Spiel. Auch sie trafen nun besser aus dem Feld, aber vor allem gelang es ihnen Stone einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Außerdem provozierten sie einige Ballverluste der Nördlinger, die sie dann durch einfache Punkte bestraften. Angetrieben von Guard Mario Petric, kämpften sie sich auf Zehn Punkte ran, und zwangen Spielertrainer Eichler zur Auszeit. Es schien, als würde die Führung weiter schrumpfen, aber dann war es Guard Daniele Minguillon, der nach Assist von Nachwuchsspieler Jakob Scherer mit einem Dreier den Abstand aufrecht hielt. Mit 53-41 ging der TSV mit einer Führung in die Pause.
Kapitän Eichler eröffnete die zweite Hälfte. Immer wieder war es Stone, der entweder selber traf, oder die Aufmerksamkeit auf sich zog, und seine Mitspieler dann perfekt in Szene setzten konnte. Es war ein sehr körperbetontes Viertel, mit wenig Rhythmus und vielen Fouls. Dann war es aber wieder Eichler, der mit einem weiteren Dreier wieder auf eine 16-Punkte Führung erhöhen konnte. Die mitgereisten Nördlinger Fans sorgten für lautstarke Unterstützung. Beide Teams taten sich aber extrem schwer. Würfe fielen nicht, viele Fouls und Ballverluste prägten das dritte Viertel.
Allerdings ließen die Vilsbiburger nicht nach, und eroberten sich wieder zwei einfache Punkte. Als Arne Stecher dann gleich zwei Dreier hintereinander versenkte, waren auch die Fans das Niederbayern wieder voll an Bord. Da Stone aber zweimal bim Dreierversuch gefoult wurde, und sicher verwandeln konnte, blieb die Führung zweistellig. Mit 72-62 ging man in die letzten Zehn Minuten. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch.
Bei den Nördlingern war es zu Beginn hauptsächlich Eichler, der wie gewohnt unter dem Korb an Körper und Erfahrung überlegen war, der die Verantwortung übernahm. Schnell erhöhte Stone aber erneut von außen wieder auf 15 Punkte. Allerdings war die Partie immer noch nicht entschieden. Hunt und Petric versuchten alles, um die Führung aufzuholen. Fünf Minuten vor Schluss nahm Eichler eine weitere Auszeit, um den kleinen Lauf der Vilsbiburger direkt zu stoppen. Das lohnte sich, denn Leo Schwarzenberger beendete dann die kurze Phase ohne Punkte. Als Stone nochmal von außen traf, schien das Spiel entschieden zu sein, doch Topscorer das Niederbayern, Josef Leierseder, gelang es erst von der Freiwurflinie, dann a er auch von jenseits der Dreierlinie zu punkten. Beim Stand von 87-80 nahm Kreuzer seine letzte Auszeit. Diese brachte aber nichts mehr, denn durch einen weiteren Treffer von Eichler, war das Spiel dann doch endlich entschieden.
Nach einer starken Leistung mit viel Kampf und Leidenschaft, schlägt der TSV Nördlingen den Tabellenzweiten aus Vilsbiburg mit 92-85. Ein ohne Trainer und nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel etwas überraschend, aber absolut verdienter Sieg, spiegelt die aktuelle Form der Rieser wider. Sechs Siege aus den letzten Sechs Spielen, darunter Platz eins und zwei der Tabelle zeigt, wie stark die Rieser aktuell sind und wie gut sie als Team funktionieren. Mit einem Sieg im Nachholspiel am kommenden Mittwoch, würde man sogar an einem der beiden Teams vorbeiziehen und auf Platz zwei der Tabelle stehen. Der nächste Gegner lautet Schwabing. Mit Trainer und eigenen Fans im Rücken soll dann der nächste Sieg folgen. Bei hoffentlich ausverkaufter Mehrzweckhalle soll das letzte Heimspiel der Saison dann zu einem Basketballfest werden. Tip-off ist am Mittwoch den 13.12 um 19:30 in der Mehrzweckhalle Nördlingen.
Für Nördlingen spielten:
Schwarzenberger L.(7), Schwarzenberger B.(6), Kluger (4), Minguillon (3), Seeberger (4), Stoll (3), Stone (45), Eichler (20), Scherer, Hahn.
(pm)