Die Stimmung in der prallgefüllten Mehrzweckhalle war großartig als die Aufsteiger aus dem Ries vielversprechend in ihr Auftaktspiel starteten. Leistungsträger Scottie Stone knüpfte gleich von Beginn an seine herausragende letzte Saison an und eröffnete die Partie mit ganzen neun Punkten in Serie, bevor dann Kapitän Josef Eichler mit einem verwandelten Dreier für eine frühe erste Auszeit bei den Gästen sorgte. Mit diesem 12:2 Lauf war dem TSV ein starker Start gelungen und auch in der Folge gelang es diesen Vorsprung zu verteidigen. Vor allem dank einer konzentrierten und robusten Defensive machte man den Piranhas aus Ansbach das Leben schwer und kam in Gestalt von Benedikt Schwarzenberger, der immer wieder die Lücke in der Verteidigung fand und zum Korb zog, zu Punkten. Trainer Mohammed Hajjar konnte zufrieden mit dem ersten Viertel seiner Mannschaft sein, die sich sehenswert eine 26:17 Führung herausspielte.
Auch über weite Strecken des zweiten Spielabschnittes gelang es dem Gastgeber die Partie zu kontrollieren. Die Ansbacher taten sich weiter schwer mit der unangenehmen Verteidigung ihrer Gegner und bekamen nur wenige offene Würfe. In der Offensive übernahm für die Nördlinger nun Neuzugang Silvio Mendes, der mit mehreren verwandelten Würfen zeigte, warum man sich beim TSV für ihn entschied. Unterstützung bekam er von den Rieser Youngsters, Benedikt Schwarzenberger, Julius Kluger und Pascal Schröppel, die allesamt von jenseits der Dreipunktelinie erfolgreich waren und so den Vorsprung aufrechterhielten. Doch der Druck der Gäste wurde langsam größer und auch sie fanden nun offensiv ihren Rhythmus. Allen voran Guard Brad Newman, der sich immer wieder selbst Würfe kreierte, diese verwandelte und so sein Team gegen Ende des Viertels wieder aufschließen ließ. Mit 48:45 ging so eine ereignisreiche Halbzeit zu Ende, die bereits auf eine spannende Schlussphase hindeutete.
Im dritten Viertel lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch, bei dem aber noch immer die Nördlinger die Oberhand hatten. Wieder waren es Stone und Mateus, die den eigenen Angriff belebten und entweder selbst abschlossen oder ihre Center Josef Eichler und Robin Seeberger unter dem Korb suchten. Die Defensive war weiter hellwach und konnte immer wieder Ballverluste bei den Piranhas erzeugen. Doch diese ließen sich abermals nicht abschütteln und blieben immer in Schlagdistanz. Dank eines Dreiers ihres Aufbauspielers Simon Feneberg gelang es ihnen auf 70:65 zu verkürzen, bevor es in die Viertelpause ging.
Im letzten Viertel wurde das Spiel hektischer, beide Teams machten Fehler und verloren den Ball. Den TSVlern fiel es nun zunehmend schwerer, gegen die nochmals gesteigerte und nun aggressive Gästeverteidigung zu guten Abschlüssen zu kommen und mussten so zusehen, wie ihr Gegner erstmals die Führung übernehmen konnte. Nun folgte ein munteres Hin und Her mit zahlreichen Führungswechseln. Mit einem verwandelten Dreipunktwurf konnte TSV-Topscorer Stone rund drei Minuten vor Ende auf 79:78 stellen. Nachdem auch Center Seeberger erneut scoren konnte, sah es gut aus mit dem ersten Rieser Sieg der Saison, bis der Ansbacher Moritz Eckert einen ganz wichtigen Dreier traf und so in der Schlussminute zum 81:81 ausglich. Beide Mannschaften konnten in ihrem jeweils letzten Angriff nicht den ersehnten Korb zum Sieg erzielen und so hieß es nach vier gespielten Vierteln und einer enorm umkämpften zweiten Halbzeit 81:81, Verlängerung.
In dieser war den Kontrahenten die Erschöpfung anzumerken, weshalb auf beiden Seiten nur noch wenige Würfe fielen. Die Gäste waren in dieser Phase aber abgezockter, verteidigten gut und spielten sich offensiv besser frei. Einen weiteren Ballverlust der Gastgeber später nutzte der Topscorer der Ansbacher Brad Newman, die Chance und machte mit seinem Dreier zum 99:88 endgültig den Deckel drauf.
Für den TSV ist es eine bittere erste Niederlage, denn man führte bis ins vierte Viertel hinein und hatte daher genügend Chancen, den Heimsieg einzutüten. Doch am Ende war es die Erfahrung der Ansbacher, die sich zu keinem Zeitpunkt abschütteln ließen, die den Unterschied machte. Dennoch kann Hajjar viel positives aus dem Saisonauftakt ziehen. „Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind für die Liga und hatten Phasen, in denen wir sehr gut spielten und deshalb führten. Wir müssen jetzt weiterarbeiten, um dieses Level über die ganze Spielzeit halten zu können und am Ende solche Spiele auch zu gewinnen.“, erklärt er nach Spielende. Die zahlreichen Zuschauer dürften nach dieser packenden und hochspannenden Partie trotz der Niederlage noch mehr Lust auf die kommenden Auftritte ihrer Mannschaft bekommen haben, die am 29.10. das nächste Heimspiel bestreiten wird. Am kommenden Wochenende hat der Aufsteiger die Chance, sich beim Derby in Treuchtlingen, den ersten Sieg zu holen. (pm)