Mit knappen Ergebnissen halten sie die Spannung hoch und sorgen für viel Euphorie im regionalen Turnsport. Mitverantwortlich dafür ist Kapitän Sascha Wilhelm, der an bisher allen Geräten zum Einsatz kam. Der 22-jährige Würzburger ist seit Jahren ein Vorbild für diesen Sport und war bereit ein paar Fragen zu beantworten.
Sascha, wie war dein Eindruck von der bisherigen Saison?
Es war vermutlich die aufregendste Saison, die ich bisher erleben durfte. Zugegebenermaßen waren wir auch selbst dafür verantwortlich, da der ein oder andere Gegner etwas unterschätzt wurde. Man konnte erkennen, wie motiviert jeder für die kommenden Wettkämpfe ist, da wir schon aus drei Wettkämpfen mit einem blauen Auge davongekommen sind und man die Erleichterung im Team spüren konnte. Spätestens seit dem letzten Wettkampf weiß ich, was es für alle bedeutet, wenn wir weiterhin auf der Siegesstraße bleiben.
Wie bewertest du die Leistungen deines Teams?
Realistisch betrachtet würde ich sagen, dass die Leistungen teilweise noch etwas ausbaufähig sind. Wenn man aber unsere Platzierung in der Tabelle sieht, dann kann ich mich eigentlich nicht beschweren: wir haben bisher alle Wettkämpfe gewonnen und sind verdient auf Platz 1. Nur unsere Gerätebilanz ist etwas mager. Wir hatten aber in jedem Wettkampf immer 2-3 Turner, die sehr viel Verantwortung übernommen haben und mit guten Leistungen den Wettkampf für uns entscheiden konnten. Auch wenn ich mit meiner Leistung nicht zu 100 Prozent zufrieden bin, kann ich nur den Hut vor meinem Team ziehen und bin wirklich sehr zufrieden, wie wir als sehr junges Team die bisherigen Wettkämpfe gemeistert haben.
Wie fit bist du nach deiner Verletzung (Fraktur im Schienbeinkopf und Kreuzbandanriss) Mitte des Jahres?
Ich fühle mich fit und mein Bein schränkt mich nicht mehr ein. Leider verfolgen mich seit längerer Zeit starke Rückenschmerzen, die mich in meinem Training etwas ausbremsen. Bestimmte Geräte kann ich nicht im vollen Umfang trainieren und muss dann im Wettkampf hoffen, dass sich keine unnötigen Fehler einschleichen.
Wo kannst du dich und kann sich die Mannschaft noch verbessern?
In diesem Fall kann ich nur von unseren turnerischen Leistungen sprechen. Hier und da sind plötzlich unerwartete Fehler aufgetreten, die gegen stärkere Mannschaften nicht passieren dürfen. Ich spreche dabei nicht nur über meine Teamkollegen, sondern auch in ein paar Fällen über mich. Ich hoffe, dass das Team jetzt mit dem Kopf in der Saison angekommen ist und wir mit den gewohnten Leistungen alles gewinnen können. Natürlich werden wir auch die beiden Mannschaften aus dem Tabellenkeller nicht unterschätzen.
Wie geht der TSV Monheim die zweite Hälfte dieser Saison an?
Wir werden gezielt unsere Übungen an die Gegner anpassen. Ein gewisses Risiko müssen wir an bestimmten Geräten eingehen, damit wir unsere Siegeschancen erhöhen. Dennoch versuchen wir bestmöglich auf die Übungen des Gegners zu reagieren und dann auch von möglichen Fehlern profitieren. Um aber auf der sicheren Seite zu bleiben und nicht auf gegnerische Fehler zu hoffen, übt jeder fleißig seine Übungen, damit wir es am Ende in der eigenen Hand haben und mit der richtigen Taktik die Wettkämpfe für uns entscheiden.
Was wird ausschlaggebend für die nächsten Siege sein?
Neben einer ordentlichen Vorbereitung der Turner, muss natürlich auch der Trainerstab den Gegner gut analysiert haben. Auf diese Weise kann man den optimalen Duellpartner auswählen, sodass am Ende die größtmögliche Punkteausbeute generiert wird. Das Wichtigste sind sichere Übungen, die den Gegner unter Druck setzen und am Ende des Tages für den Sieg verantwortlich sind.
Welchen Einfluss hat der Trainerstab dabei?
Der Trainerstab spielt eine sehr wichtige Rolle. Er kennt die Übungen der Turner genauso gut wie die Teamkollegen. Jeder Turner führt während des Einturnens und auch in der Wettkampfvorbereitung Gespräche mit den Trainern, um mögliche Defizite in der Fitness zu klären, sodass Änderungen vorgenommen werden können. Hierfür wird auch die Expertise des Heimkampfrichters mit Einbezogen, damit Unklarheiten in den Übungen beseitigt werden können. Der Trainerstab hat während des Wettkampfs immer einen kühlen Kopf und kann bestimmte Situationen besser einordnen. Es kommt manchmal vor, dass sich Turner etwas überschätzen und turnerische Elemente zeigen wollen, die nur unnötiges Risiko mit sich bringen. Sie ermutigen uns auch immer, sodass wir nicht an unseren eigenen Fähigkeiten zweifeln und die gewohnte Leistung abrufen.
Wie könnt ihr euch für die kommenden Wettkämpfe motivieren?
Wir sehen die Wettkämpfe als große Herausforderung und auch als Möglichkeit das ganze Team und alle Zuständigen in Monheim zu treffen, da wir alle aus unterschiedlichen Trainingsgruppen stammen und auf verschiedenste Wege in das Team gerutscht sind. Deshalb sind wir auch immer hochmotiviert alles, was wir im letzten Jahr Neues gelernt haben zu präsentieren und gemeinsam die Zeit zu genießen. Mit jedem Sieg nimmt die Motivation zu, da man die Tabellenspitze zu verteidigen hat und der Respekt der anderen Teams uns gegenüber weiter steigt, wie sie mit unserem turnerischen Können und dem Mannschaftsgeist mithalten können. (pm)