Bahn-Sicherheit

Wann das elektronische Stellwerk Nördlingen in Betrieb geht

Symbolbild. Bild: pixabay
Ende August war in Nördlingen ein Regionalzug entgleist, als dieser aus Aalen kommend auf seinem Weg Richtung Harburg in den Bahnhof Nördlingen einfahren wollte. Der „Fugger-Express" kam damit bereits zum dritten Mal in den vergangenen sechs Jahren in Nördlingen vom Gleis ab. Die Bundespolizei spricht im aktuellen Vorfall von einem Gesamtschaden von 350.000 Euro.

Für die Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks als wichtigsten Baustein zur tiefgreifenden Verbesserung der Situation am Nördlinger Bahnhof setzt sich Lange seit vielen Jahren nachdrücklich ein: „Die Modernisierung der Infrastruktur mit dem Ziel der Steigerung der Verkehrssicherheit muss unbedingt und unverzüglich realisiert werden“, hatte Lange gegenüber der Deutschen Bahn immer wieder gefordert.

Lange hat sich vor dem Hintergrund der letzten Entgleisung des Fugger-Expresses am Nördlinger Bahnhof an genau der gleichen Stelle wie vor nicht einmal einem Jahr erneut an den Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn gewendet. Lange drängte dabei darauf, die Ursachenforschung auf allen Ebenen unter Einbindung sämtlicher Akteure schnellstmöglich zu einem verwertbaren Ergebnis zu führen. Nur so sei gewährleistet, dass die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden können, um zukünftig gleich-gelagerte Unfälle zum Schutz der Fahrgäste zu vermeiden und den Streckenbetrieb zu gewährleisten, so Lange.

Weil das elektronische Stellwerk bis heute nicht in Betrieb genommen wurde, führe dies auch dazu, dass immer wieder betriebsgefährdende Ereignisse wie Weichen- und Signalstörungen vorkommen würden und Zugentgleisungen jederzeit möglich seien, so Lange. Auf der Strecke von Aalen nach Nördlingen findet in der Regel zudem ICE-Ausweichverkehr statt, was sich im Zuge der Bauarbeiten rund um die Ausbaustrecke von Stuttgart nach Augsburg über Ulm noch verstärken würde. „Es ist nicht auszudenken, wenn ein ICE hier im Nördlinger Bahnhof entgleisen sollte“, warnt Lange. „Allein schon deshalb ist allerhöchste Eile geboten.“

Nun erhielt Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange von der Deutschen Bahn die Nachricht, dass die Planung der neuen Leit- und Sicherungstechnik für den Bahnhof Nördlingen sich in einem fortgeschrittenen Stadium befänden. Anfang 2023 solle mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Nördlingen, mit Steuerung von Harburg aus, plane die Deutsche Bahn für November 2023.

„Ich bin sehr froh, dass die Deutsche Bahn endlich die Notwendigkeit eingesehen hat, die Stellwerksmaßnahme zeitnah zu realisieren, um die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern“, zeigt sich Lange erleichtert. (pm)