Silke Königsberger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, fasst die aktuelle Situation am regionalen Arbeitsmarkt im März 2025 wie folgt zusammen: „Trotz der aktuell zunehmenden konjunkturellen Herausforderungen bleibt der Arbeitsmarkt im Landkreis sehr robust.
Die Auswirkungen der konjunkturellen Eintrübung zeigt sich vor allem in den Beschäftigtenzahlen. In den letzten Jahren konnten wir uns in jedem Quartal (im Vergleich zum Vorjahresquartal) über eine Steigerung freuen. Nun liegen die aktuellsten Zahlen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vom September 2024 vor. Im gesamten Agenturbezirk sank die Beschäftigung um 0,8 Prozentpunkte. Am ungünstigsten war die Entwicklung in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie und im Verarbeitenden Gewerbe. Hier zeigt sich, dass sich die Beschäftigung nicht in jedem Landkreis gleich entwickelt. In den Landkreisen Dillingen und Neu-Ulm sank sie im Vergleich zum Vorjahr. Andererseits nahm sie in den Landkreisen Donau-Ries und Günzburg erfreulicherweise sogar zu. Die aktuelle Nachfrage nach neuen Arbeits- und Fachkräften ist dennoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr wurden uns von den Arbeitgebern eine ähnlich hohe Anzahl neuer Stellen gemeldet. Auch die Ausbildungsbereitschaft der Arbeitgeber ist weiterhin sehr hoch. Die Unternehmen wollen weiterhin ausbilden und in die Zukunft investieren. Denn ein Auszubildender/eine Auszubildende von heute wird die begehrte Fachkraft von morgen!"
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.057 Personen (104 Personen weniger als im Vormonat, aber 79 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 895 Arbeitslose registriert (60 Personen weniger als im Vormonat und 82 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 46 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries im März 681 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 217 arbeitslos.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 635 Personen arbeitslos. Davon kamen 270 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 792 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 285 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 257 Stellen wurden im März neu gemeldet (72 weniger als im Vormonat, aber 18 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 1.554 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Bei rund 79 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur knapp 46 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Der aktuelle Trend im Hinblick auf Kurzarbeit bei den Betrieben lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.03.25 gingen neue Anzeigen für 1.239 Beschäftigte ein. Im Februar waren es 7 Anzeigen für 633 Beschäftigte.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Ende September 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 66.098. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 258 oder 0,4%, nach +356 oder +0,5% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (+486 oder +2,8%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–509 oder –21,5%).
Halbzeit im Berufsberatungsjahr
"Die Unternehmen wollen weiterhin ausbilden, denn ein Auszubildender/eine Auszubildende ist die Fachkraft von morgen. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich mit der eigenen Berufswahl auseinanderzusetzen und die Weichen zu stellen. Dafür steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit den jungen Menschen zur Seite. Eine frühzeitige, intensive Beratung unterstützt dabei, sich für den richtigen Beruf zu entscheiden und das Fundament für eine stabile Erwerbsbiographie zu legen. Ich appelliere an alle Jugendlichen, die noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz haben, sich umgehend mit unserer Berufsberatung in Verbindung zu setzen", so Königsberger.
Im Landkreis Donau-Ries waren bis März insgesamt 745 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 127 Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Von den 745 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 32 Personen (4,1 Prozent) weniger als im März 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 329 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
Diese Jugendlichen suchen schwerpunktmäßig noch eine Ausbildung bzw. ein duales Studium als: Kaufmann/-frau - Büromanagement, Medizinische/r Fachangestellte/r, Kfz.mechatroniker - PKW-Technik, Fachinformatiker/in - Systemintegration, Industriekaufmann/-frau, Industriemechaniker/in, Verkäufer/in, Bankkaufmann/-frau, Fachkraft - Lagerlogistik und Kaufmann/-frau im Einzelhandel.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.546 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (279 Stellen bzw. 22 Prozent mehr als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 48 Bewerber*innen. Aktuell sind 837 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Fachkraft - Lagerlogistik und Kaufmann/-frau - Büromanagement. (dra)