Verabschiedung

Ein Sparkassler mit Leib und Seele

Große Ehre: Vorstandsvorsitzender Kurt Müller (rechts) bekam vom Vizepräsident des bayerischen Sparkassenverbandes, Roland Schmautz (links), und dem Landesobmann und Chef der Stadtsparkasse München, Ralf Fleischer, die goldene Sparkassennadel überreicht. Bild: Marco Schneider/DK
Als „Sparkassler mit Leib und Seele“ bezeichnete Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Neuburg-Rain ist, Kurt Müller. Mit dem Abschied des 64-Jährigen gehe eine Ära zu Ende.

„Ihr Name stand über Jahrzehnte für Kontinuität, Vertriebsstärke, Seriosität und Augenmaß.“ Gmehling zeichnete bei einer Feierstunde im Neuburger Ortsteil Bergen in Gegenwart zahlreicher hochrangiger Vertreter bayerischer Sparkassen den Arbeitsweg Müllers nach. Der hatte in dessen Geburtsstadt Eichstätt begonnen und ihn über München schließlich zurück an die Altmühl geführt. Aber: „Wie macht man einen Eichstätter noch glücklicher? Man eröffnet ihm die Möglichkeit, nach Neuburg an der Donau zu kommen.“

Das sei 1998 passiert; Müller wechselte am 1. Juli und begann am 1. November als Vorstandsmitglied in einer Führungsaufgabe. „Das Jahr 2002 ging mit zwei nationalen Ereignissen in die Geschichte der Finanzwelt ein“, erinnerte Gmehling schließlich: Neben der Einführung des Euro zum 1. Januar wurde Kurt Müller zum 1. Mai Vorstandssvorsitzender der Sparkasse Neuburg. Drei Jahre später fusionierte die Bank mit dem Nachbarinstitut in Rain: „So konnten wir zusammenführen, was zusammengehört.“ Es sei kein einfacher Prozess gewesen, dennoch stehe man nach wie vor hinter der Entscheidung. „Besonnenen Führungskräften wie Kurt Müller ist es zu verdanken, dass die Sparkasse als Fels in der Brandung der Finanzwirtschaft gilt.“ Unter Müller sei die Sparkasse noch mehr zur „unverzichtbaren Säule der Stadtgemeinschaft“ geworden. Sie sei nicht nur ein „innovatives und leistungsfähiges Geldinstitut, sondern auch eine Institution, die sich im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich engagiert“. Müller, der für Stadtspitzen und Verwaltungsrat ein „hochgeschätzter Partner“ gewesen sei, hinterlasse eine hervorragend aufgestellte Sparkasse.

Der Rainer Bürgermeister Gerhard Martin sagte, Kurt Müller vom ersten Gespräch an schätzen gelernt zu haben. Er habe großen Elan an den Tag gelegt, die beiden Häuser zusammenzuführen. „Eine Sparkasse kann nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Martin.

Einen „Kompass“ nannte der Vize-Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes, Roland Schmautz, den scheidenden Vorstandsvorsitzenden. Müller habe „das rote S im Herzen und auf der Stirn getragen“, zugleich Kostenbewusstsein an den Tag gelegt und  mit dem richtigen Bauchgefühl vieles bewirken können. Die Fusion mit der Sparkasse in Rain sei „ein Kraftakt“ gewesen, aber reibungslos verlaufen, auch dank eines weitsichtigen Mannes wie Müller, so Schmautz.

Gemeinsam mit Ralf Fleischer, dem Vorstandsvorsitzenden der Stadtsparkasse München und bayerischen Landesobmann, überreichte Schmautz Kurt Müller die goldene Sparkassennadel. Diese besteht übrigens aus 30 Gramm reinem Gold und gilt als  die höchste Auszeichnung des Verbandes; sie wird etwa zehnmal im Jahr im Freistaat vergeben. (pm)