Die erste Säule
Einerseits soll die Kommune Privatleute ermutigen und praktisch wie finanziell dabei unterstützen, Solaranlagen auf den Dächern ihrer Wohnhäuser oder Mini-Solaranlagen auf Balkonen zu installieren. Wir denken dabei an unseren Antrag auf finanzielle Förderung von Balkon-PV-Anlagen durch die Stadt Nördlingen.
Welche Dächer sich für Photovoltaik eignen, ist aus dem Solarkataster ersichtlich, das über die gemeindliche Homepage erreichbar sein soll.
Dabei ist es wichtig, speziell für die Nördlinger Altstadt ein eigenes Kataster zu entwickeln, um zu sehen, welche Flächen grundsätzlich konform mit der Altstadtsatzung wären. Das wäre für die Gebäudeneigentümer und auch die Stadtverwaltung ein großer Gewinn.
Die zweite Säule
Außerdem soll bei der Genehmigung und dem Neubau von Freiflächenanlagen Agri-PV-Anlagen, also Anlagen zur Solarstromgewinnung an oder über bewirtschafteten Feldern, der Schwerpunkt liegen. Somit können unsere wertvollen Böden weiterhin bis zu 85% landwirtschaftlich genutzt werden und gleichzeitig wertvoller Solarstrom erzeugt werden.
So begrüßt der Deutsche Bauernverband (DBV), das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE und die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl vor dem Hintergrund der 2023 in Kraft tretenden EEG Novelle in einem gemeinsamen Positionspapier die stärkere Förderung der Agri-Photovoltaik – kurz Agri PV – im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Durch die Gesetzesnovelle ist es zukünftig möglich, im Rahmen der Regelausschreibungen des EEG eine Einspeisevergütung für Strom aus PV Anlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten. Um der noch jungen Technologie zum Durchbruch zu verhelfen, sei weiterhin eine zielgerichtetere Förderung hoch aufgeständerter Agri PV und Vereinfachungen der Genehmigungsverfahren für den Bau von Agri PV Anlagen nötig.
Die dritte Säule
Gleichzeitig verpflichtet sich die Stadt Nördlingen, selbst weiter aktiv zu werden. Einerseits soll die Verwaltung eruieren, welche gemeindeeigenen, versiegelten Flächen für die Photovoltaik geeignet sind, wie und ob es machbar ist, große Parkplatzflächen mit Solaranlagen zu überdachen oder auf (noch zu geplanten) Parkhäusern und grundsätzlich auf gemeindeeigenen Dächern, Module anzubringen.
Eine Zusammenfassung von CO2-Einsparung, Kosten und Einnahmen wäre dabei sehr hilfreich. Bei der Umsetzung sind auch finanzielle Bürgerbeteiligungen denkbar. (pm)