Der gebürtige Wemdinger war nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium zum Diplom-Ökonomen an der Universität Augsburg zunächst beim Bayerischen Sparkassen- und Giroverband in München, arbeitete dann in Landsberg in der Firmenkreditgruppe und lebte in Augsburg. Die Chance, wieder ins Ries nach Nördlingen zu wechseln, ergab sich im Lauf des Jahres 1991. Nach einem intensiven Auswahlverfahren startete Ritter am 1. Januar 1992 bei der Genossenschaftsbank in Nördlingen als Bereichsleiter Firmenkunden, bereits drei Monate später wurde ihm Prokura erteilt. Ein wichtiger Schritt für seine weitere berufliche Karriere war der erfolgreiche Abschluss des genossenschaftlichen Bankführungsseminars 1996 an der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur. Am 1. April 1996 wurde er zum Bereichsdirektor Firmen ernannt. Im Januar 2003 – zwischenzeitlich Leiter des Geschäftsbereichs Firmenkunden – baute Ritter in den kommenden Jahren diesen Bereich kontinuierlich aus. Es folgte im Juli 2008 die Berufung in den Vorstand. Im Februar 2015 wurde Ritter Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank Ries.
Lobende Worte und Ehrungen für Ritter
Bei der Vertreterversammlung im Nördlinger Stadtsaal Klösterle hielt Hans Lenkawa, Wirtschaftsprüfer beim Genossenschaftsverband Bayern, die Laudatio auf Ritter. Er hob unter den vielen Ehrenämtern besonders Ritters Funktion als Kreisverbandsvorsitzender der VR-Banken von Februar 2015 bis April 2024 hervor. Als für die Rieser Bank verantwortlicher Prüfer habe er Paul Ritter immer als einen geradlinigen Menschen kennengelernt, sagte Lenkawa. Dieser sei einer, „der die genossenschaftliche Idee noch im Sinne des Wortes lebt, wie es nur sehr wenige tun.“ Typisch für Ritter sei sein umfassender Denkansatz, der im Sinne der genossenschaftlichen Gründerväter immer die Auswirkungen von Entscheidungen für die Region, die Mitglieder der Bank und auch für die Mitarbeiter im Blick habe.
Lenkawa zeichnete Ritter für seine besonders verdienstvolle Tätigkeit mit der Goldenen Raiffeisen-Nadel des Bayerischen Genossenschaftsverbandes und einer Ehrenurkunde aus. Prof. Markus Glück, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, ehrte Ritter ebenfalls im offiziellen Kreis der Vertreterinnen und Vertreter. Der Aufsichtsrat hat einstimmig beschlossen, Paul Ritter zum Ehrenvorstandsvorsitzenden der Bank zu ernennen. Glück drückte damit den besonderen Dank, ehrende Anerkennung und große Wertschätzung für das „32-jährige erfolgreiche und nachhaltige genossenschaftliche Wirken“ aus und überreichte eine kunstvoll gestaltete Ehrenurkunde. Vertreterinnen und Vertreter, der Aufsichtsrat, Mitarbeitende und Gäste spendeten stehend Applaus.
Sichtlich bewegt bedankte sich Ritter für die beiden Ehrungen und bei allen, die ihn 32 Jahre lang begleitet haben. „Es war für mich das Beste, was mir in meinem beruflichen Leben passiert ist“, sagte Ritter. Er habe in seinen Anfangsjahren immer Rückhalt gespürt beim Vorstand. Und die Faszination des Genossenschaftswesens habe ihn all die Jahre angetrieben. Jetzt freue er sich auf den Ruhestand und wünschte dem neuen Vorstandsduo, Bernhard Ströbele und Dr. Walter Greiner, alles Gute. (dra)
