Bild: Matthias Stark
Seit 1973 gibt es in Mertingen die Kinderbetreuung im Haus Sankt Martin. Das wurde am Sonntag mit einem großen Festakt im Herzen der Gemeinde gefeiert.

Schon seit Wochen laufen die Vorbereitungen für das große Fest. Die größte Aufregung dürfte es wohl bei den Vorschulkindern gegeben haben, die viele Proben für ihren großen Auftritt während des Festgottesdienstes hatten. Dieser eröffnete bei strahlendem Sonnenschein im Amphitheater den Festtag. „Ein Jubiläum ist ein Tag, um die Erinnerung an Gestern und die Freude auf die Zukunft zu feiern,“ begrüßte Jörg Speer, Leiter der Kinderbetreuung die zahlreichen Besucher im Amphitheater. „Wenn ein Kindergarten 50 Jahre wird ist das ein Grund zu feiern, und um Danke zu sagen.“ Zum Festakt waren Bürgermeister Veit Meggle mit seinen beiden Stellvertretern und zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats gekommen.

Ein Festgottesdienst mit den Kindern 

Den ökumenischen Gottesdienst haben weitestgehend die Erzieher*innen des Kindergartens vorbereitet. Geleitet wurde der Gottesdienst durch die evangelische Pfarrerin Elke Dollinger und den katholischen Pfarrer Markus Lidl. Umrahmt wurde der Gottesdienst von vielen Liedern, die die Kinder des Kindergartens voller Hingabe mitsangen. Als Symbol für die Zusammenarbeit in der Gemeinde bauten die Kinder im Gottesdienst gemeinsam ein Haus. Die Kinder brachten die verschiedenen Bausteine. Einerseits die Werte wie Liebe, Glaube, Respekt und Toleranz als Fundament. Damit das Haus aber auch mit Leben gefüllt ist gehören die Bausteine Kinder, Familien, sowie Erzieher*innen und Träger dazu. Gefüllt wurde das Haus mit den Inhalten Lachen, Spielen, Lernen und bewegen. Das Dach symbolisiert den Schutz, die Geborgenheit und den Segen Gottes für den katholischen Kindergarten.

„Damit das Haus bestehen kann, braucht es jeden Einzelnen. Wir alle sind Bausteine des Hauses. Und wichtig ein jeder lebendiger Baustein ist zeigt sich, dass das Haus, zieht man einen Stein heraus, zusammenfällt“, sprach Pfarrer Lidl in seiner Predigt. In den Fürbitten wünschten sich die Kinder den Erhalt ihrer Kinderbetreuung. Dazu klebten sie dann Bilder an das gemeinsam gebaute Haus. Nach dem Segen besuchten die Kinder jede*n Teilnehmer*in des Gottesdienstes und überreichten einen bemalten Stein als Erinnerung an das Jubiläum der Kinderbetreuung. 

Rückblick auf ein halbes Jahrhundert 

Bürgermeister Veit Meggle wurde die Ehre zuteil, die Festansprache zu halten. Er blickte in die Geschichte der Kinderbetreuung. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Kindern wurde 1970 das Thema Kinderbetreuung relevant. Veit Meggle zitierte aus dem Bescheid 1971, der die Förderung des Freistaats zusicherte. Die Kosten betrugen 673.000 Deutsche Mark und 102 Kinder wurden dort in drei Gruppen ab Februar 1973 betreut. Mit Frau Hurle war die erste Leiterin des Kindergartens auch am Festakt anwesend. 

Mit aktuell 250 betreuten Kindern ist der Mertinger Kindergarten die größte einzelne Kinderbetreuungseinrichtung im Landkreis Donau-Ries. “In Mertingen erfüllen wir seit vielen Jahren den gesetzlichen Anspruch auf die Betreuung von Grundschülern, der ab 2026 gelten wird.” Anschließend bedankte sich Veit Meggle bei seinen Vorgängern, die fünf Jahrzehnte lang die Kinderbetreuung in Mertingen aufgebaut haben. “Aber auch bei allen Erzieherinnen und Erziehern, Hausmeistern, Elternbeiräten und vielen mehr. Sie sind das Fundament für dieses Haus. Besonders bedanken möchte ich mich nun bei der Leitung des Kindergartens, die dieses Fest gemeinsam mit dem Team vorbereitet haben.” 

Zeit zum Feiern 

Im Anschluss an den offiziellen Teil kam das, worauf sich die Kinder schon seit Tagen freuten. Neben dem Mittagessen stand ein buntes Kinderprogramm an. Es gab eine große Tombola, einen Zauberer, ein Kasperltheater, Kinderschminken, Klebetattoos und vieles mehr.