Bild: Doris Dollmann
Die Stadt fahre bereits jetzt am Limit, was die Kinderbetreuungsplätze betreffe. Dieses Fazit zog Dr. Herbert Tekles von der Firma DEMOSPLAN nach der demographischen Untersuchung. Vor allem die Zahl der „Unter-3-Jährigen“ würde demnach in die Höhe schießen und auch die Zahl der „6- bis unter-10-Jährigen“ werde zukünftig stark ansteigen.

Von mehreren Faktoren abhängig

Gespannt verfolgte der Oettinger Stadtrat die Präsentation. Dr. Tekles sprach von mehreren Faktoren, die die Entwicklung beeinflussen: Zahl der Arbeitsplätze und Arbeitsplatzdichte, damit verbunden das Wohnraumangebot, das sich wiederum auf die Ein- und Auspendler auswirkt. Berücksichtigt werden müsse auch der ab 2026 geltende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Zwei Drittel der befragten Eltern sprachen sich schon jetzt für Mittagessen, Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung aus. Anhand der demographischen Entwicklung werden zwar Sozialversicherungspflichtige als Rentner wegfallen, gleichzeitig jedoch würden dadurch auch Vollzeit-Arbeitsplätze für Frauen geschaffen. Den zukünftigen Bedarf bezifferte Dr. Tekles auf 12 zusätzliche Plätze. Allein die Zahl der „3- bis 6-Jährigen“ werde auf 210 Kinder ansteigen. Außerdem müsse seiner Meinung nach spätestens in drei Jahren eine Aktualisierung stattfinden.

Viele offene Fragen

Bürgermeister Thomas Heydecker nannte die Planung der Kinderbetreuung einen wichtigen Punkt für die Weiterentwicklung der Stadt und betonte, dass es keinen kommunalen Kindergarten geben werde sondern eine andere Trägerschaft gesucht werde.

Die Präsentation warf bei den Stadträtinnen und Stadträten einige Fragen auf. Robin Bhattacharyya (SPD) gab zu bedenken, ob dann nicht wieder „auf Kante genäht werde“ und regte eine „Mischgruppe“ an. Auf die Anregung Ludwig Däublers (AL), man könne doch auch in den Nachbargemeinden nachfragen, entgegnete Dr. Tekles, dass eine Kooperation oft mit weiten Wegen verbunden sei.

Heydecker ergänzte, dass es in den Mitgliedsgemeinden der VG auch nicht besser aussehe und in Hainsfarth und Aufhausen ebenfalls Erweiterungen der Kindergärten anstehen. „Da ist sich erst mal jeder selbst der Nächste!“ 

Bernhard Raab (SLO) riet zu konservativem Vorgehen. Seine Fraktion habe Zweifel an der Positiv-Prognose und schließlich wolle man „nicht am Bedarf vorbeibauen.“ 

Rudolf Oesterle (PWG) wollte wissen, ob in der Untersuchung auch alle ausgewiesenen Baugebiete berücksichtigt seien. Dem ist nach Auskunft Tekles nicht so. Inwieweit sich die 40 neu ausgewiesenen Bauplätze auswirken werden, hänge auch von der Bauweise , z. B. Ein- oder Mehrfamilienhäuser ab, antwortete Tekles.