Ziel war die Schaffung von Transparenz in den verschiedenen Deutschkursangeboten der Träger.
Zu einem Netzwerktreffen hatte die Kommunale Koordinatorin für Bildungsangebote für Neuzugewanderte, Dr. Gabriele Theiler, ins Landratsamt eingeladen. Ziel war die Schaffung von Transparenz in den verschiedenen Deutschkursangeboten der Träger.
Donauwörth - Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Kooperation standen auf der Agenda des ersten Austauschtreffens im Landratsamt, zu dem regional aktive Sprachschulen als Träger von Integrationskursen, Organisationen der Migrationsberatung im Landkreis, Vertreter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Agentur für Arbeit, des Landratsamtes und des Jobcenters Donau-Ries gekommen waren.
Mehr Transparenz im Kursangebot war Kernthema der Diskussion. „Oft wissen Neuzugewanderte nicht, wann die Kurse starten oder an wen Sie sich wenden können“, erläuterte Dr. Theiler. Hier wolle man ansetzen und die Kurse besser koordinieren. Integrationskursen des BAMF kommen ohne Zweifel besondere Bedeutung beim Spracherwerb zu. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass Art und Anzahl der Kurse besser gesteuert werden können und lange Wartezeiten vermieden werden.
Eine übersichtliche Darstellung aller aktuell laufenden und geplanten Kurse ermöglicht zukünftig eine schnelle Entscheidung für den richtigen Kurs. Ab Januar 2017 wird die neue Themenbox „Integration und Bildung“ auf dem Bildungsportal Donau-Ries mit dieser Übersicht an den Start gehen. Aktuelle Kursangebote mit Kursort, Beginn und Dauer sowie Informationen zu den Kursträgern sind damit transparent und stehen jedem Interessierten zum Download zur Verfügung. Darüber hinaus werden in der Themenbox zukünftig weitere Informationen rund um das Thema Bildung für Neuzugewanderte wie Deutsch lernen, Beratungsstellen und Ansprechpartner platziert. Als weiteren Service arbeite man im Landratsamt gerade an der Einführung der App Integreat für Neuzugewanderte im Landkreis. Diese wurde unlängst von Landrat Rößle im Schulausschuss des Landkreises als zwingende Maßnahme zur Integration vorgestellt.
Norbert Metz, der für den Landkreis zuständige Regionalkoordinator des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, informierte beim Netzwerktreffen über Neuregelungen bei den Integrationskursen. Das Modul Orientierungskurs – hier werden gesellschaftliche Werte vermittelt – wird von 60 auf 100 Unterrichtseinheiten aufgestockt. Der Umfang des Sprachkurses bleibt unverändert. Wartezeiten von bisher drei Monaten bis zum Zustandekommen eines Integrationskurses sollen auf sechs Wochen verkürzt werden, um einen schnelleren Kursbeginn sicherzustellen.
Die Sprachförderung des BAMF wird ab 2017 um eine berufsbezogene Deutschsprachförderung mit den Modulen berufsbezogener Sprachkurs und betriebliches Praktikum ausgeweitet. Hier werden fachbezogene und berufliche Sprachkenntnisse praxisorientiert vermittelt, um eine dauerhafte berufliche Integration zu ermöglichen. Das betriebliche Praktikum bietet die Chancen, Erlerntes in der Praxis umzusetzen und berufliche Erfahrungen zu sammeln. Dieses Angebot wird auch im Landkreis umgesetzt werden.
2016 fanden im Landkreis dreizehn Integrationskurse statt, davon zwei Alphabetisierungskurse. Auf eine beachtliche Erfolgsbilanz können die Anbieter von Integrationskursen im Landkreis Donau-Ries dabei verweisen. 2016 haben 72 Prozent der Teilnehmer im Deutschtest für Zuwanderer ein Zertifikat über den Nachweis des Sprachniveaus B 1 erhalten. Im Bundesdurchschnitt liege die Quote bei nur 65 Prozent. Mit dem B 1-Zertifikat können die Deutschkenntnisse bei der Einbürgerung nachgewiesen werden. Alle Akteure äußerten sich positiv zu der Möglichkeit sich austauschen zu können und mit der Kommunalen Koordinatorin eine Anlaufstelle für Bildungsbelange zu haben. Ein nächstes Treffen wurde von allen Seiten begrüßt. (pm)