Lehrgangsleiter Roland Hiermeyer (vordere Reihe, 1. von rechts) und Marina Uhl (hintere Reihe, Mitte) Bild: Christian Mayrock / JVA Niederschönenfeld
Zum bereits 16. Mal fand in der JVA Niederschönenfeld ein Gebäudereiniger-Lehrgang für Justizvollzugsbedienstete statt. Diese sollen später Gefangene im Bereich der Gebäudereinigung ausbilden.

Zwei Wochen lang lernten Sie unter der Leitung des Gebäudereinigermeisters und Justizvollzugsbeamten Roland Hiermeyer die Grundlagen unterschiedlichster Arten von Reinigungen von Böden, Oberflächen, Polster und Glas. „Eine sorgfältige Analyse der Materialbeschaffenheit sowie die korrekte Auswahl der Reinigungschemie und Maschinen ist dabei Grundlage jeder Reinigung“, so Hiermeyer. Dem Motto getreu Werterhaltung und Verschönerung lernten die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen bayerischen Justizvollzugsanstalten, dass zwar nichts neu gemacht, aber der Wert der jeweiligen Objekte bei richtiger Pflege erhalten werden kann. Zahlreichen Theorie- und Praxiseinheiten wurden innerhalb der JVA Niederschönenfeld durchgeführt.

Gute Zukunftschance für Inhaftierte

Das ehemalige Zisterzienserkloster wurde die letzten Jahrhunderte baulich stetig erweitert und bietet dadurch perfekte Übungsmöglichkeiten, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Zahlreiche Referenten führender Reinigungsfirmen führten neben den Theorie- und Praxiseinheiten von Herrn Hiermeyer den teilnehmenden JVA Bediensteten die technischen Erneuerungen im Gebäudereinigerhandwerk vor. Dieses ist mit fast 700.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Deutschland, wobei ein Großteil der Beschäftigten dort nur kaum oder gar nicht ausgebildet ist. Durch die Ausbildung der Gefangenen haben diese daher gute berufliche Zukunftsaussichten „Dies ist eine große Chance für die Gefangenen, die durch die Qualifizierung einen fachlichen Vorteil und sogar gute Aufstiegschancen in einer wachsenden Branche haben“, so der Leiter des Schul- und Ausbildungswesens in der JVA Niederschönenfeld, Marc Kalchschmid.

Von Komplexität des Berufsfelds überrascht

Nach zwei Wochen intensiven Lehrgangs zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine durchwegs positive Bilanz und waren von der Komplexität dieses Berufs sehr überrascht. Der kommissarische Anstaltsleiter Eduard Luschka bedankte sich bei seinen Mitarbeitern Roland Hiermeyer und Marina Uhl für die Organisation und Leitung des Lehrgangs. Die ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen haben nun das notwendige Rüstzeug, die Unterhaltspflege in ihren Stammanstalten voranzubringen. (pm)