Gerald Lembke bei seinem Vortrag „digitales Lernen und digitale Bildung“. Bild: Laura Brummer / LRA Donau-Ries
Landrat Rößle begrüßte die geladenen Gäste aus dem Bildungsbereich, darunter Vertreter verschiedener Schularten, sowie aus dem Bereich der Erwachsenenbildung zum Bildungsforum 2022 rund um das Thema digitale Bildung.

Das Bildungsforum ist ein zentraler Baustein des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM), welches im Jahr 2018 eingeführt wurde. Insbesondere durch Corona und den Ukraine-Krieg hat sich die Bildungslandschaft stark verändert. Daher wurde entschieden, das Bildungsforum zukünftig vielfältiger, flexibler und zielgruppenspezifischer auszurichten. Das Landratsamt fungiert selbst als Bildungsakteur unter anderem in den folgenden Themengebieten: Integration, Inklusion, Fachkräftesicherung, Familie und Nachhaltigkeit. Ebenso gibt es vielfältige Projekte im Bereich digitale Bildung, wie beispielsweise die Projekt Sprachlotse digital, Kita digital und die Digitallotsen.

Um das Thema auch aus wissenschaftlicher Sicht zu beleuchten hatte Regionalmanagerin Jennifer Werner den aus Funk und Fernsehen bekannten Medienexperten Prof. Gerald Lembke eingeladen. Mit seinem Vortrag „Digitale Bildung und digitales Lernern“ beleuchtete er kritisch die Vorteile, aber auch die Risiken digitaler Medien insbesondere bei Jugendlichen. Er betonte, dass es absolut essentiell ist, ein pädagogisch-didaktisches Konzept zum Einsatz digitaler Medien zu entwickeln. Digitale Lernmedien alleine brächten nachweislich keinen höheren Lernerfolg – eher im Gegenteil. Technologie kann guten Unterricht noch verbessern, aber Technik allein kann einen schlechten Unterrichtsstil nicht aufwerten. Er plädierte dafür, die Schüler altersgerecht zu kritischen Konsumenten zu erziehen und sowohl die Chancen als auch die Risiken und Gefahren deutlich zu machen.

In der anschließenden regen Diskussion zeigte sich, dass ein Schwerpunkt darauf liegt, wie man die Menschen dazu bewegt, die bereitgestellten digitalen Angeboten auch zu nutzen. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist immer der persönliche Kontakt. Prof. Lembke ergänzte, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und es jedem selbst überlassen werden sollte, wie er lernen möchte: digital oder analog. Eine Kombination aus beidem sei meistens der beste Weg. Weiterführende Informationen zum Regionalmanagement in der Stabsstelle Kreisentwicklung und Nachhaltigkeit finden Sie unter www.donauries/bayern/rm. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Regionalmanagerin Jennifer Werner unter rm@lra-donau-ries.de . (pm)