Als am 28. August die Türen des neuen Musikcafé Infield in der Deininger Straße in Nördlingen öffnen, liegen hinter Lucy Löfflad und ihrer Familie eineinhalb Jahre voller Ungewissheit, Schweiß und Anstrengung. Mit der Unterstützung ihrer Eltern wollte sich die 20-jährige Lucy im Januar 2020 den Traum vom eigenen Café erfüllen, nur wenige Wochen später legt die Pandemie große Teile der Gastronomie auf Eis, der Rest ist Geschichte. "Seit ich denken kann, bin ich fasziniert vom Backen und habe mir immer einen eigenen Laden gewünscht. Den Weg bis dahin, habe ich mir aber nicht so steinig vorgestellt", erklärt die junge Bäckermeisterin.
Der Große Traum vom eigenen Café
Aber fangen wir von vorne an. Nach dem Realschulabschluss beginnt Lucy Löfflad eine Lehre zur Bäckerin und kann damit das Berufliche mit ihrer größten Leidenschaft verbinden. Als Fundament für das eigene Café schließt sie im Januar außerdem erfolgreich die Bäckermeisterschule ab. Während sie die "Schulbank" drückt, renovieren Eltern und Freunde – fast komplett in Eigenleistung – das Gebäude. "Zwischenzeitlich kommen da schon mal Zweifel, besonders wenn Baumaterialien nicht so verfügbar sind, wie man sie bräuchte. Deshalb hat der komplette Umbau auch fast eineinhalb Jahre gedauert", erzählt Antye Löfflad.
Frische Backwaren aus der eigenen Backstube
Mittlerweile hat das Café Infield seit knapp zwei Monaten geöffnet. Zwei Monate, die schon jetzt für die vielen Mühen entschädigt haben. "Die Leute trauen sich immer mehr zu uns herein. Auch wenn die Metal-lastige Musik im Hintergrund zunächst auch befremdlich wirken kann. Wir wollen mit Vorurteilen gegenüber Metalheads aufräumen, Barrieren aufbrechen und zeigen, dass wir keine 'grölenden Rocker in Kutten' sind, wie es uns oft unterstellt wird", erklärt Lucy Löfflad. Überzeugen will sie dabei in Zukunft nicht nur mit dem Konzept, sondern auch mit ihrem Handwerk. "Egal ob Semmel, Brot, Kuchen oder Süßwaren – alles ist von uns selbst mit Liebe gebacken und nichts zugekauft. Unsere Gäste wissen diese Qualität zu schätzen", so Löfflad weiter.
Treffpunkt für Jung und Alt
Auch wenn das Café erst kurze Zeit geöffnet hat, hat die 20-jährige Besitzerin schon jetzt genaue Vorstellungen von der Zukunft. "Ich hoffe, dass viele Musikbegeisterte den Weg zu uns finden werden, und mein Traum lange bestehen kann. Das Café soll ein Treffpunkt für Jung und Alt werden, in dem man sich über Musik, Festivals und weitere interessante Themen austauschen kann", so Lucy Löfflad, und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Leckereien und gute Musik – was gibt es Besseres?"