Deutsch-Französischer Freundeskreis

Eine Partnerschaft, die auch die Pandemie überdauert

Endlich angekommen: Die bayerischen Gäste werden in Plestin herzlich begrüßt. Bild: Luitgard Schiffelholz
Bereits seit 1975 besteht die Freundschaft zwischen Feldheim und Plestin-les-Grèves in der Bretagne, seit 1998 auch die offizielle Partnerschaft zwischen den Gemeinden Niederschönenfeld und Plestin. Nach einer einjährigen, coronabedingten Pause machte sich am 23. August eine 38-köpfige Reisegruppe auf den Weg nach Frankreich.

Besonders erfreut zeigte sich die Vorsitzende des deutsch-französischen Freundeskreises, Claudia Hausner, dass sie zwölf Personen begrüßen konnte, die sich erstmalig am Austausch beteiligten. Nach der Anreise mit Übernachtung in Tours, der Bischofsstadt des heiligen Martin, und dem Besuch der berühmten Gartenanlagen von Schloss Villandry, war die Ankunft in Plestin geprägt von großer Herzlichkeit. Die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Christian Jeffroy und Stefan Roßkopf, brachten ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass der Enthusiasmus aller Beteiligten auch von der pandemiebedingten Verschiebung des Besuchs nicht gebremst wurde.

Für die folgenden Tage hatten die bretonischen Gastgeber ihren bayerischen Gästen ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Die Gruppe besichtigte unter anderem eine denkmalgeschützte ehemalige Eisengießerei und die Biscuiterie Ménou, in der die beliebten bretonischen Kekse hergestellt werden, die auch gleich probiert werden durften.

Am zweiten Tag besuchte die Gruppe die neu gestaltete Hafenanlage von Binic, dem „Schönheitsfleck der Cotes d‘Armor“. Zur Mittagszeit servierten die Gastgeber ein feines Picknick bei der Kapelle „Bonne Espérance“. Dort wurde im Schatten alter Bäume geschmaust, mit Rotwein auf die Freundschaft und den schönen Tag angestoßen und der grandiose Blick aufs Meer genossen.

Am Samstag hatten die Bayern die Qual der Wahl: ein Teil der Gruppe besuchte den beliebten Markt in Morlaix, ein anderer Teil ließ sich einen besonderen „Leckerbissen“ nicht entgehen: die Wanderung am Meer bis Saint-Efflam mit Maurice Le Coq. Wie kein anderer kann er die Sagen der Bretagne erzählen und seine Zuhörer in die Welt der Feen und Zwerge, der Zauberer und der Heiligen entführen. Mittags traf sich dann die komplette Reisegruppe bei der Festhalle, um sich die traditionellen Moules-frites (Miesmuscheln mit Pommes) schmecken zu lassen. Anschließend konnten sich Bretonen und Bayern in gemischten Teams im Boulespiel messen. Die Bayern konnten hier locker mithalten, gibt es doch bereits seit 2019 in Niederschönenfeld eine Boulebahn, auf der fleißig trainiert wird.

Der deutsch-französische Festgottesdienst am Sonntag wurde von Pfarrer Alexis Lopez, einem der Initiatoren der schon beinahe 50 Jahre währenden Freundschaft, zelebriert und von der deutschen Gruppe mitgestaltet. Am Abschiedsabend im Festsaal „An Dour Meur“ wurde noch einmal gespeist, getrunken, getanzt und gesungen und oft hörte man: „À la prochaine !“ – „Bis zum nächsten Jahr!“ Ein wenig müde, aber voller schöner Erinnerungen machte sich die Gruppe am folgenden Morgen auf die Heimreise. Ein Highlight hielt die Reise aber noch bereit: Nach einer kurzen Stadtrundfahrt in Paris und einem schnellen Abendessen im Hotel, konnten die Teilnehmer die faszinierende Stadt auf eigene Faust erkunden. Zufriedene Gesichter sah man am nächsten Tag im Bus, war doch jetzt genügend Zeit um noch ein wenig vom Eiffelturm, Arc de Triomphe, den Champs-Élysées und Montmartre zu träumen.

Auf der letzten Etappe der Reise bedankte sich Claudia Hausner bei allen, die mitgeholfen hatten, dass die Fahrt so gut und harmonisch abgelaufen ist: bei der Vorstandschaft des Freundeskreises, bei Bürgermeister Stefan Roßkopf, bei der 2.Bürgermeisterin Sybille Hafner, bei den beiden Busfahrern und bei Monika Trenkler, die nicht nur die Führungen gewohnt gekonnt übersetzte, sondern noch so manch andere (Sprach-) Barriere aus dem Weg räumte. Besonders freudig wird der Gegenbesuch der Bretonen im nächsten Jahr erwartet, wenn der Austausch der Erwachsenen dann auf sein vierzigjähriges Bestehen zurückblicken kann. Mit einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus Lindermeir in Feldheim klang die Reise aus. (pm)