Das Frauenhaus Nordschwaben bietet seit 1994 physisch und/oder psychisch misshandelten Frauen, allein oder mit ihren Kindern, Schutz und Unterkunft sowie Hilfe und Beratung. Im Jahr 2022 mussten betroffene Frauen in rund 117 Fällen an andere Frauenhäuser oder an die Polizei verwiesen werden.
Ursula Kneißl-Eder stellvertretende Vorsitzende im Verein Projekt Frauenhaus - Hilfe bei Gewalt an Frauen und Kindern e. V. zitiert aus dem Bundeslagebericht Häusliche Gewalt 2022. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt im Jahr 2022 auf 240 547 gestiegen und liegt somit 8,5 Prozent höher als im Jahr 2021. In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl der Opfer Häuslicher Gewalt deutlich angestiegen. Aufgrund dieser Entwicklung ist die Erweiterung von fünf Frauenplätzen auf acht Frauenplätze am neuen Standort erforderlich, so Kneißl-Eder.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch Ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine Partnerin oder Expartnerin. Mehr als die Hälfte aller Frauen meiden in der Dunkelheit bestimmte Orte und fühlen sich unsicher.
Die Stadt Donauwörth wird in Anlehnung an den „Orange Day“ das Rathaus am Samstag, 25. November ab 16 Uhr orange anstrahlen.
Die Stadt Nördlingen hisst am selben Tag die Flagge „Frei leben ohne Gewalt“ der Organisation Terre des Femmes.
Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré betont: "Die orange Beleuchtung unseres Rathauses ist nicht nur eine symbolische Geste, sondern ein klares Statement unserer Stadt gegen Gewalt an Frauen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam ein Bewusstsein schaffen und uns für eine gewaltfreie Gesellschaft einsetzen."
David Wittner, Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen macht deutlich: „In unserer Stadt setzen wir nicht nur auf Bauwerke, sondern vor allem auf Respekt und Solidarität. Jeder Bürger trägt Verantwortung für eine Gesellschaft, in der Frauen frei von Angst und Gewalt leben können. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen, dass unsere Stadt für Gleichberechtigung steht – am 25. November und jeden Tag." (pm)