In dem ersten von drei Interviews erläutert Susanne Schmidt, Sozialpädagogin in der Suchtfachambulanz Donauwörth, die Folgen für die Familie.
Angehörige seien sehr stark belastet, weil das Familienklima massiv unter dem Suchtproblem des Betroffenen leide, sei es durch Gewalt in der Familie, finanzielle Engpässe, sozialen Rückzug oder Probleme in der Arbeit, sagt Susanne Schmidt. Oft erlebten die Angehörigen vor allem aber ein Gefühl der Hilflosigkeit, da sowohl „Gut zureden“ als auch „Schimpfen“ nichts zu bringen scheint.
„Angehörigenarbeit in der Suchttherapie ist sehr wichtig. Partner müssen dringend in die Therapie mit einbezogen werden, da sich die Sucht durch ihr Verhalten verstärken und verfestigen kann (sog. Co-Abhängigkeit)“, erläutert Susanne Schmidt. Es würde oft auch Verantwortung für Dinge übernommen, für die man nicht verantwortlich sei. Die Entwicklung des Betroffenen hin zur Suchtmittelfreiheit könne durch reflektiertes Verhalten, Klarheit und Konsequenz von Angehörigen durchaus positiv beeinflusst werden.
Die Donauwörther Suchtfachambulanz gibt Angehörigen von Suchtkranken an vier aufeinanderfolgenden Freitagen im Mai Hilfestellungen für den Umgang mit der Sucht in der Familie. Die Informationsabende finden jeweils von 17:00 bis 18:30 Uhr in der Suchtfachambulanz Donauwörth statt. Eine Anmeldung für die Informationsreihe ist bei der Suchtfachambulanz Donauwörth unter 0906/70595670 oder unter suchtfachambulanz.donauwoerth@caritas-augsburg.de möglich. (pm)
Das gesamte Interview mit Susanne Schmidt lesen Sie auf der Website: https://www.gesundheitsregion-donauries.de/.