Die Roko GmbH, eine Tochterfirma der Lebenshilfe, betreibt in Lauingen und Nördlingen jeweils einen CAP-Markt. In diesen Supermärkten arbeiten Menschen mit Handicap gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung. Durch die Ausbreitung des Corona-Virus rücken vor allem Supermärkte, die gemeinsam mit Bäcker und Metzger die Versorgung der Bevölkerung sichern, in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Auf fast 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet der Markt in Nördlingen ein Vollsortiment mit einer integrierten Bäckerei und Metzgerei. Beim Gang durch den Laden zeigt sich - wie bei vielen anderen Mitbewerbern - dass es in den Regalen teilweise große Lücken gibt. "Die Nachfrage nach einigen Produkten ist ungewohnt hoch", erklärt Stefan Heilbronner, Geschäftsführer der Roko GmbH. Seite einigen Wochen seien bereits Seife und Desinfektionsmittel stark nachgefragt. "Desinfektionsprodukte sind nahezu nicht mehr vorrätig und nicht lieferbar. Bei Seife ist die Versorgungslage noch gut", so der Geschäftsführer. Weiter ungebrochen ist die Nachfrage nach Toilettenpapier. "Sobald wir eine neue Lieferung erhalten, stellen wir die Palette in den Gang. Die Menschen greifen zu und in wenigen Minuten sind rund achtzig Packungen weg", so Heilbronner.
Eine ähnlich große Nachfrage gibt es auch nach einigen Produkten aus dem Lebensmittelsortiment. "Die Nachfrage nach Teigwaren und Reis ist etwas zurück gegangen, hier konnten wir die Lücken in den Regalen schließen. Allerdings ist mittlerweile Hefe knapp. Es scheint, als würden die Menschen zunehmend wieder selbst backen. Außerdem sind Konserven und Tiefkühlartikel stark nachgefragt", führt Heilbronner weiter aus.
Mitarbeiter werden geschützt
Die aktuelle Situation ist auch für die Mitarbeiter nicht einfach. "Wir haben Mitarbeiter mit Handicap, die mit manchen Situationen überfordert waren. Gerade am Freitag, als Markus Söder die Ausgangsbeschränkungen angekündigt hatte, wurde der Laden förmlich überrannt", erzählt der Geschäftsführer. Wegen dieser besonderen Lage versucht die Geschäftsführung alles, um die Mitarbeiter zu schützen. "Um den Einsatz eines Sicherheitsdienstes sind wir bisher herum gekommen. Die Kunden halten Abstand, warten geduldig an den Kassen und zeigen Verständnis. Außerdem arbeiten unsere Mitarbeiter mit Mundschutz und Handschuhen. Die bestellten Schutzgläser aus Plexiglas werden wir hoffentlich diese Woche noch erhalten", zählt Heilbronner die Schutzmaßnahmen auf.
Auch in den nächsten Wochen werden die Mitarbeiter im CAP-Markt die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und dabei "sicher auch an ihre Grenzen gehen", so Stefan Heilbronner abschließend.