Zeit allein heilt keine Wunden 

Neues und bewährtes Angebot im Donau-Ries-Kreis für Verwaiste Eltern
Neues und bewährtes Angebot im Donau-Ries-Kreis für Verwaiste Eltern
Nördlingen - Wir hören oder lesen immer wieder, dass Kinder oder junge Menschen durch Krankheit, durch einen Unfall oder Gewalt anderer Menschen aus dem Leben gerissen werden. Darüber sind auch nicht unmittelbar betroffene Menschen entsetzt, und viele stellen sich dann spontan Fragen wie: „Wenn das mein Kind, mein Enkel, mein Bruder, meine Schwester wäre ... was würde das mit mir machen? Könnte ich das aushalten? Wie mag es den tatsächlich Betroffenen gehen?“ Viele Eltern, die „zur Unzeit“, oft völlig unerwartet und von einer Sekunde auf die andere ein Kind verloren haben, müssen lange mit dem Schmerz und der Trauer leben. Niemand kann ihnen diese Verlusterfahrung und den Schmerz nehmen. Doch es gibt Angebote die helfen, besser mit diesem neuen Lebenszustand zu Recht zu kommen.
So ein Angebot ist die Gruppe der „Verwaisten Eltern Nördlingen“. Sie besteht seit mehr als 20 Jahren. Hier treffen sich betroffene Mütter und Väter um miteinander zu reden, die Trauer auszudrücken, sich gegenseitig zu unterstützen und im Alltag wieder Fuß zu fassen. Das Diakonische Werk Donau-Ries in Nördlingen bietet diese Möglichkeit sich zu treffen unter der Leitung von Frau Mährle-Merz einmal im Monat an.
Jahrestreffen mit Gottesdienst und Begegnung
Jedes Jahr gestaltet diese, seit vielen Jahren bestehende Gruppe, in wechselnden Orten und Kirchen einen Gottesdienst zum Gedenken an verstorbene Kinder und lädt danach noch ein zum Beieinanderbleiben in ungezwungener Form, bei liebevoll vorbereiteter Bewirtung. Dies ist ein Angebot für alle Betroffenen in unserer Region – auch für diejenigen, die sonst keinen Kontakt zu der Gruppe haben – in der Gemeinschaft mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben, Kraft zu schöpfen und getröstet zu werden. Dazu eingeladen sind alle betroffenen Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Nachbarn und alle, die sich angesprochen fühlen. Dies gilt insbesondere auch für diejenigen, bei denen der Todestag schon Jahre zurückliegt und in deren Umgebung kaum noch an das verstorbene Kind gedacht wird.
In diesem Jahr beginnt dieses Treffen mit einem Gottesdienst am Sonntag, den 05. März 2017, um 14.30 Uhr, in der katholischen Kirche in Bollstadt, mit Pater John aus Reimlingen.
Im Anschluss daran gibt es für alle Besucher die Möglichkeit zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee, Kuchen, kalten Getränken und herzhaften Häppchen. Dabei kann man mit anderen Eltern ins Gespräch kommen, sich austauschen und gegenseitig stärken. Für ehemalige Gruppenmitglieder ist dies eine gute Gelegenheit, sich wiederzusehen und Kontakte zu pflegen.



Neu: „In der Trauer nicht allein bleiben – 5 Abende für Neubetroffene“
Zusätzlich zu der bestehenden Gruppe gibt es jetzt für Eltern, die ein Kind in den letzten Jahren verloren haben, das kostenlose Angebot einer Trauerbegleitung in einer festen Teilnehmergruppe an 5 Abenden. Diese Trauerhilfe beginnt am 21. März und endet mit dem letzten Treffen am 30. Mai 2017. Ausschreibung und Informationen darüber sind erhältlich beim Diakonischen Werk Donau-Ries in Nördlingen, unter www.diakonie-donauries.de, (Tel. 09081/29070-0) oder bei Frau Mährle-Merz (Tel. 09081/79515). Das Angebot ist offen für alle Betroffenen, unabhängig von Konfession oder Kirchenzugehörigkeit.
Alle Veranstaltungen bieten einen Ort, an dem Trauer und Verlust nicht verschwiegen und versteckt werden, sondern zur Sprache kommen, bzw. im Mittelpunkt stehen, mit dem Ziel, dass sich Trauer wandeln und Leben wieder in Bewegung kommen kann. (pm)