25. Oktober 2022, 14:21
Schenkung

Sammlungszuwachs auf Rädern

von links: Daniel Härtle, Conny Zeitler, Barbara Heinrich, Thomas Hey-decker, Martin Beer Bild: Matthias Meyer / Museum KulturLand Ries
Das Maihinger Museum erhält eine großzügige Schenkung der Stadt Oettingen, welche zwei historische Leitern der Freiwilligen Feuerwehr, sowie den einstigen Leichenwagen der Stadt Oettingen beinhaltet.

Solche Sammlungsangebote erhält das Museum KulturLand Ries in Maihingen, das sich in der Trägerschaft des Bezirks Schwaben befindet, nicht alle Tage: den einstigen Leichenwagen der Stadt Oettingen sowie zwei historische Leitern der Freiwilli-gen Feuerwehr. Um die drei Gefährte auch für künftige Generationen zu erhalten, fand sich in Oettingen keine geeignete Lagermöglichkeit mehr. So traten die Stadt und das Heimatmuseum Oettingen mit der Bitte an das Maihinger Museum heran, ob dieses die Fahrzeuge in seine Obhut nehmen könne. Bei Museumsleiterin Conny Zeitler und Museologen Martin Beer war die Freude über dieses Angebot groß, denn trotz seiner etwa 50.000 Objekte umfassenden Sammlung befindet sich bisher weder ein Leichenwagen noch eine Feuerwehrleiter aus dem Ries in den Beständen. Bei der Übergabe an das Museum zeigten sich Bürgermeister Thomas Heydecker, Museumsleiterin Barbara Heinrich und Feuerwehrkommandant Daniel Härtle erleichtert, dass die drei historischen Stücke einen guten Platz in der Sammlung des Museums gefunden haben und so auch in Zukunft aus der Geschichte Oettingens erzählen können.

Das Fahrgestell des Leichenwagens stammt noch von seinem Vorgänger aus dem Jahr 1869, den Aufbau fertigte 1912/13 der Sattlermeister Karl Schmidt aus Oettingen neu an. Bis in die 1960er Jahre kam der Wagen bei evangelischen und katholischen Beerdigungen gleichermaßen zum Einsatz. Zur Vervollständigung des Leichenwagens gab das Heimatmuseum Oettingen noch die originalen Laternen, die sich in seiner Sammlung befanden, dazu. Die Feuerwehrleitern sind Fabrikate der Nürnberger Feuerlöschgerätefabrik Justus Christian Braun. Die größere, eine sogenannte Nürnberger Balanceleiter, stammt von 1896 und hat eine Steighöhe von 9 bis 15 Metern. (pm)