Kino – Der Bilder Zauberbann

Neue Sonderausstellung im Heimatmuseum Oettingen

Ansichtskarte eines Kinematographen, 1900. Bild: Heimatmuseum Oettingen
Die Ausstellung im Heimatmuseum Oettingen erzählt die Geschichte des bewegten Bildes vom Panorama zum Guckkasten, von der Laterna Magica zum Kinematographen, vom Wanderkino zum Lichtspieltheater und beleuchtet die Kinogeschichte Oettingens.

Die Geschichte des Lichtspieltheaters, in dem regelmäßige Filmvorführungen zu sehen sind, beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts, als in den Städten die ersten Kinopaläste entstehen. Aber schon lange bevor sich der Film zum Massenmedium entwickelte, ließen sich Menschen von der Illusion bewegter Bilder faszinieren.

Die Kunst des Schattenspiels findet bereits im Jahr 1100 vor Christus in China erste Erwähnung und kommt von dort nach Europa, wo es in der Zeit der Romantik eine erste Blütezeit erlebt.

Ab den 1840er Jahren kommen mehr und mehr optische Geräte auf den Markt, wie die Wundertrommel (Zoetrop), das Lebensrad (Phenkistiskop) oder der Tätigkeitsseher (Praxinoskop), die erste kontinuierliche Bewegungsabläufe vorführen. Eine entscheidende technische Entwicklung hin zum Kino ist der Kinematograph der Gebrüder Lumière, der die Funktionen von Kamera und Projektor in sich vereinigte. Die erste öffentliche Vorführung im Dezember 1895 markiert die Geburtsstunde des Kinos. Der Kurzfilm „Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat“ soll der Überlieferung zufolge einen Teil der Besucher in Panik versetzt haben: Die frontal auf die Zuschauer

Laterna Magica

Laterna Magica, 1850-1900. Bild: Heimatmuseum Oettingen

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts ziehen Guckkastenmänner über die Jahrmärkte und zeigen ihrem staunenden Publikum im Inneren eines dunklen Kastens Grafiken von Städten, exotischen Szenen oder theatralischen Darstellungen mit täuschend echter perspektivischer Weite. Augsburg war in dieser Zeit ein Zentrum der Herstellung von Guckkastenblättern. Bereits seit dem Jahr 1671 ist die Laterna Magica bekannt, mit der Bilder projiziert werden können. Auch sie entwickelt sich rasch zu einer Attraktion auf den Jahrmärkten, wo Schausteller mittels der bunten Glasbilder der Zauberlaterne von Neuigkeiten und Sensationen berichten.

Kinematograph der Gebrüder Lumière

Ab den 1840er Jahren kommen mehr und mehr optische Geräte auf den Markt, wie die Wundertrommel (Zoetrop), das Lebensrad (Phenkistiskop) oder der Tätigkeitsseher (Praxinoskop), die erste kontinuierliche Bewegungsabläufe vorführen.

Eine entscheidende technische Entwicklung hin zum Kino ist der Kinematograph der Gebrüder Lumière, der die Funktionen von Kamera und Projektor in sich vereinigte. Die erste öffentliche Vorführung im Dezember 1895 markiert die Geburtsstunde des Kinos.

Der Kurzfilm „Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat“ soll der Überlieferung zufolge einen Teil der Besucher in Panik versetzt haben: Die frontal auf die Zuschauerzurollende Lokomotive ließ die einen hinter den Bänken Zuflucht suchen, die anderen sollen den Salon fluchtartig verlassen haben.

Entstehung stationärer Einrichtungen für Filmvorführungen

Zentral-Theater Oettingen, 1956. Bild: Heimatmuseum Oettingen

Bereits im April 1896 ließ der Unternehmer Ludwig Stollwerck in Köln den Kinematographen zum ersten Mal in Deutschland vorführen. Die „perfekte Illusion des wahren Lebens“ (so ein Pressebericht) wurde zur Attraktion.

Die bewegten Bilder (oder „lebende Fotografien“) wurden von Wanderkinematographen, die von Ort zu Ort zogen, in Kinobuden auf Marktplätzen, in Sälen von Gasthäusern und Hotels vorgeführt. Nach und nach entstanden erste stationäre Einrichtungen für Filmvorführungen als Einbauten in Wirtshäusern, leerstehenden Ladengeschäften oder umgebauten Hinterzimmern, bis schließlich erste Lichtspielhäuser als feste Einrichtungen eröffneten – der Siegeszug des Kinos begann. (pm)