Vom 13. Mai bis zum 1. Oktober findet eine Sonderausstellung von verschiedensten Puppenmodellen im Käthe-Kruse-Puppen-Museum statt
Donauwörth - In ihren 1998 veröffentlichten Erinnerungen „Lebenszeit“ schreibt Hanne AdlerKruse in einem Brief vom 17.01.1958: „Wir haben sehr hübsche neue Modelle gemacht, und besonders mein Liebling Däumlinchen hat reizende neue Kleidchen gekriegt, ein Pärchen, Max und Moritz, von dem ich annehme, daß es wieder ein Schlager werden wird.“
Ein Jahr zuvor wurde die neue 25 Zentimeter kleine Puppe auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt und erfreute sich sofort großer Beliebtheit, die bis heute anhält. Die Besonderheit ist die Herstellungstechnik: Der Körper besteht aus einem biegsamen Drahtgestell, über das Schaumstoff geklebt wurde. Ein Trikotüberzug bildet die Oberfläche. Der Kopf aus Kunststoff wird mit einer Echthaarperücke ausgestattet, selten gibt es auch gemaltes Haar. Diese Abkehr von der traditionellen Herstellung mit aufwendig gestopften Körpern und bemalten Stoffköpfen erlaubte es, diese Puppe zu einem günstigeren Preis auf den Markt zu bringen. Hanne AdlerKruse sah ihre Rolle in der Bewahrung der Tradition, die von ihrer Mutter Käthe Kruse begründet wurde. Sie sah sich als Nachfolgerin aber auch in der Verantwortung, mit neuen Modellen in moderner Herstellungstechnik und Formensprache den Fortbestand der Käthe-Kruse-Puppe zu sichern. So schuf sie zusammen mit ihrem Mann Heinz Adler eine ganze Reihe neuer Puppenmodelle, die heute teilweise ebenso wie die früheren Modelle der Mutter zu den Klassikern unter den Käthe-Kruse-Puppen gehören. Einer dieser Klassiker ist mit Sicherheit das Däumlinchen, das seit 60 Jahren Kinderherzen erfreut und Sammler inspiriert.
Die Sonderausstellung zeigt in einem Überblick viele verschiedene Modelle des Däumlinchens und stellt diese in den Zusammenhang mit anderen Puppenmodellen der Nachkriegszeit aus der Manufaktur von Käthe Kruse und auch anderer Puppenhersteller. Das Däumlinchen eignet sich durch die Biegsamkeit der Körper in besonderer Weise für die Gestaltung ansprechender Szenen. Dies erkannte auch Max Kruse junior, der in den Jahren 1958 – 1966 Fotos für Postkarten mit Däumlinchen angefertigt hat.
Weitere Informationen zur Sonderausstellung und dem Begleitprogramm unter www.donauwoerth.de oder bei der Museumsleitung unter Tel. 0906/789-170 (pm)
Info
Veranstaltungsort:
Käthe-Kruse-Puppen-Museum
Pflegstraße 21 a
86609 Donauwörth
museen@donauwoerth.de
Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth
13.05.2017 - 01.10.2017
Dienstag bis Sonntag 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Führungen für jedermann jeden Sonntag um 15 Uhr