Die Masse an Insekten verschwindet auch weiterhin in ungebremster Geschwindigkeit. Innerhalb von knapp 30 Jahren sind fast 80 Prozent der Insekten verschwunden. Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, aber auch das zunehmende Engagement von Bürgern und Kommunen zeigt das gesteigerte Interesse der Bevölkerung, etwas gegen das größte Artensterben seit den Dinosauriern zu unternehmen.
Auch die Junge Union Wemding möchte sich mit diesem Thema unter dem Motto „Bee4JU“ befassen. Dazu wurden als Leihgabe auf mehrere Jahre vier Bienenvölker übernommen. „Der Umgang mit den Bienen und deren Produkten gibt uns einen Einblick in das komplexe Ökosystem. Alle Mitglieder können sich aktiv mit einbringen und sich mit der Thematik auseinandersetzen“, so 2. Ortsvorsitzender Simon Strohofer. Die Mitglieder beteiligen sich an der Imkerei beginnend von der routinemäßigen Völkerkontrolle, Ablegerbildung, der Honigernte und -Verarbeitung bis hin zur Varroabehandlung (bienenschädigende Milbe). Die Honigbiene und deren wilde Verwandte brauchen einen vielfältigen Lebensraum. Daher setzt sich der Ortsverband das Ziel, aktiv an der Umweltpolitik in Wemding mitzuwirken und die Biodiversität der Stadtflächen zu steigern.
Bereits in den letzten Jahren ist viel in dieser Richtung in Wemding geschehen. Es wurden im ganzen Stadtgebiet Blühflächen angelegt, welche das Stadtbild positiv prägen. Eine weitere Möglichkeit wäre, an eher extensiv genutzten Flächen lediglich zweimal jährlich zu mähen, da sich so über die Zeit automatisch eine vielfältige Wiese einstellt.
Durch die Abholzung ausgewachsener Stadtbäume, wie Ahorn oder Linde, verschwindet eine Nahrungsquelle der Biene, welche durch die Pflanzung junger Bäume jedoch nicht kompensiert werden kann. Bei der Nachpflanzung sollte zukünftig weiter auf Baumarten gesetzt werden, welche gleichzeitig auch einen guten Lebensraum für Insekten darstellt. Daher sieht die Junge Union Wemding hier noch Potential, die Biodiversität der Stadtflächen zu verbessern bzw. zu erhalten.
Jeder Bürger kann hier seinen persönlichen Beitrag dazu leisten. Die viel zitierten „Schottergärten“, das Pflanzen von monotonen Hecken, wie Tuja oder Lorbeer oder der Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln fördert das Artensterben. Das Anlegen von kleinen Blühflächen oder das Pflanzen von Blühsträuchern im eigenen Garten trägt ebenfalls zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Auch weitere Aktionen, wie das Anlegen von Blühflächen, die Schaffung von Nistgelegenheiten für Insekten oder die Erhaltung von Lebensräumen wird die JU Wemding weiter beschäftigen. (pm)