Insgesamt über 500 wertvolle Alteichen im Stadtwald haben Stadtförster Michael Fürst und sein Team dabei bereits genau erfasst, nummeriert, katalogisiert und mit GPS eingemessen. Es werden dabei schutzwürdige Kriterien wie Baumhöhlen, Horste, Pilzkonsolen, ökologisch wertvolles Totholz und Quartiere für Fledermäuse am Stamm erfasst. Alle diese Eichen, mit einem Alter von teils bis zu 300 Jahren, werden also geschützt und forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt. Im Ausgleich dafür gibt es im Rahmen dieses Programmes einen Zuschuss von Seiten der Bayerischen Staatsregierung.
Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt wurden nun in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt zwölf repräsentative Forstbetriebe in Bayern bezüglich der Einhaltung der Förderkriterien für das Vertragsnaturschutzprogramm Wald „Alt- und Biotopbäume“ untersucht. Ziel dieser Untersuchung war es, Handlungsempfehlungen zu erhalten, anhand derer künftig Biotopbäume ausgewählt werden können, die das Ziel der Erhaltung von Biodiversität in Wäldern am effektivsten erreichen. Der Donauwörther Stadtwald war einer dieser zwölf ausgewählten bayerischen Forstbetriebe: Untersucht wurden die Eichen aus dem Zuschussantrag des Jahres 2017. Die Ergebnisse wurden anschließend mit denen der elf anderen bayerischen Betriebe verglichen. Alle kontrollierten Bäume wurden dabei in die Bewertungskategorien von 1 (sehr wertvoll) bis zu Kategorie 4 (geringwertig) eingestuft.
Die Auswertungsergebnisse wurden im Januar bei einer gemeinsamen Dienstbesprechung der für diese Förderung zuständigen Ämter, der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Forstbehörde, am Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen vorgestellt und diskutiert. Im Ergebnis sprach der Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde, Roland Scholz, dem Stadtwald Donauwörth die Note 1 mit Stern aus: Denn der Anteil der „Kategorie 1-Bäume“ (ökologisch sehr wertvoll) lag bei der untersuchten Fläche im Stadtwald bei satten 63 Prozent. Zum Vergleich: der auf Platz 2 gelistete Forstbetrieb lag in dieser höchsten Kategorie 1 nur noch bei 35 Prozent.
Demnach erreicht der Stadtwald bayernweit eine einmalige Spitzenstellung. Nach dem Erhalt des Staatspreises für vorbildliche Waldwirtschaft im Jahr 2013 ist dies eine weitere hohe Auszeichnung für den besonderen Wert des Donauwörther Stadtwaldes, die zugleich die Art der Bewirtschaftung und die Arbeitsweise der städtischen Forstverwaltung bestätigt. (pm)