27. Oktober 2021, 09:00
Nachhaltigkeit

Wemding auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt

Symbolbild Fairtrade Bild: Miriam Ersch/Faritrade Deutschland
Wemding möchte sich in den kommenden Monaten zur Fairtradestadt entwickeln. Dafür soll bei Bürger*innen u. a. ein Bewusstsein für nachhaltiges und faires Einkaufen geschaffen werden.

Aktuell gibt es in Deutschland 768 Fairtrade-Städte. Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune dabei nachweislich mehrere Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Zu diesen Kriterien gehören u. a. das Gründen einer entsprechenden Steuerungsgruppe, das Einbinden von Schulen, Vereinen und kirchlichen Trägern und der Verkauf von fair gehandelten Produkten im regionalen Einzelhandel. Auch Wemding möchte in naher Zukunft eine solche Fairtrade-Stadt werden. Die ersten erforderlichen Schritte hat man dabei bereits im Dezember 2020 mit einem entsprechenden Stadtratsbeschluss und der Gründung der Steuerungsgruppe Fairtrade auf den Weg gebracht. "Der Beschluss wurde von Anfang an fraktionsübergreifend von allen Parteien unterstützt. Dementsprechend vielfältig ist auch unsere Steuerungsgruppe", erklärt Johannes Vogel, Umweltreferent der Stadt Wemding. 

Fairtrade-Siegel nur eine Zwischenstation 

Seitdem arbeitet die Gruppe aktiv daran, die Voraussetzungen für das Siegel "Fairtrade-Town" zu schaffen. Für die Stadt Wemding ist dabei das Sigel nur eine Zwischenstation. "Wir wollen durch unser Engagement eine nachhaltige Veränderung im Konsumverhalten unserer Bürgerinnen und Bürger herbeiführen - bewusstes Einkaufen am liebsten von fair gehandelten Produkten", so Vogel über die langfristigen Ziele der Initiative. Um die Ziele zu erreichen ist die Steuerungsgruppe aktuell in Gesprächen mit Gastronomie, Schulen, Vereinen und kirchlichen Organisationen. Auch im Rathaus selbst und in der Verwaltung hat bereits ein Umdenken stattgefunden. Dabei gehe es oft nur um die "kleinen" Dinge, wie Umweltreferent Vogel erklärt. In den Geschenktüten, die auf dem Weihnachtsmarkt an Kinder verteilt werden, sei deshalb in diesem Jahr zum ersten Mal Fairtrade-Schokolade. 

FAIRsucherle auf dem Wemdinger Wochenmarkt 

Auch wenn das Projekt Fairtrade-Stadt in Wemding gut angelaufen ist, haben die Organisatoren noch einen langen Weg vor sich. Einen weiteren Schritt wollen sie bereits am Samstag, 30. Oktober, auf dem Wochenmarkt in Wemding mit einem Informationsstand machen. Ab 9:00 Uhr besteht die Möglichkeit Kaffee und Tee aus fairem Anbau - sogenannte FAIRsucherle - zu probieren. Zudem können andere fair gehandelte Produkte verkostet werden. "Wir wollen alle Interessierten von unserer Vision überzeugen. Außerdem sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern für unsere Steuerungsgruppe. Jede*r ist bei uns willkommen", so Vogel. 

Mit gutem Gewissen einkaufen 

Neben Donauwörth und Oettingen wäre Wemding bereits die dritte Stadt im Landkreis Donau-Ries, die das Siegel „Fairtrade-Town“ verliehen bekommt. Mit Nördlingen befindet sich aktuell sogar noch eine vierte Stadt in der Bewerbungsphase. Diese positive Entwicklung zeigt sich nicht nur in den Regalen von ausgewählten kleineren Läden, sondern ist auch in großen Einkaufsketten angekommen. Umweltreferent Vogel erklärt: "Das Produktportfolio ist mittlerweile wirklich beachtlich und beschränkt sich nicht mehr nur auf Kakao, Kaffee oder Tee. Für nur wenige Euro mehr, können die Bürger*innen im Landkreis mit gutem Gewissen einkaufen und leisten ihren Teil bei der Förderung von wirtschaftlich und strukturell schwächeren Ländern."