Die schwäbischen Unternehmen sind mit der Konjunktur sehr zufrieden. Die Stimmung unter den schwäbischen Unternehmen bleibt sehr gut, die Wirtschaft wächst bei einer hohen Auslastung. Das geht aus der aktuellen Umfrage der IHK Schwaben hervor, an der sich rund 640 Unternehmen beteiligt haben.
Augsburg - Laut Umfrage übertrifft ein weiteres Mal die Einschätzung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage die Werte der vorangegangenen IHK Umfrage zur konjunkturellen Lage im IHK Bezirk. Demnach beurteilen 61 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage als gut. Die Wachstumsimpulse sind ein starker Außenhandel und eine weiterhin stabil wachsenden Inlandsnachfrage. „Unsere Unternehmen bestätigen uns einmal mehr eine hervorragende wirtschaftliche Entwicklung. Für einen weiteren Erfolg muss sich die neue Regierung vor allem im Bereich der europäischen Stabilität, Fachkräfteverfügbarkeit und Infrastrukturausbau für eine stetige Optimierung der Rahmenbedingungen für die Unternehmen einsetzen“, fasst Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.
Bau, Industrie und Handel
Großer Gewinner ist wie auch schon in den letzten Umfragen die Bauwirtschaft die sich mit einer außerordentlich hohen Kapazitätsauslastung äußerst zufrieden zeigt. An zusätzlicher Dynamik gewonnen hat aber über den Sommer auch die schwäbische Industrie. Die konsumorientieren Unternehmen aus dem Bereich Handel profitieren weiterhin von den guten Einkommensverhältnissen und einer geringen Sparquote und können die Umsätze auf dem hohen Niveau halten.
Die Auslandsmärkte sind weiterhin ein wichtiges Standbein für die schwäbische Wirtschaft. Europa bleibt ein bedeutender Markt für die Unternehmen. Zwar sind die Sorgen um Auswirkungen des Brexit bei den Unternehmen deutlich zurück gegangen, dafür sehen aber über 40 Prozent der Befragten in der Instabilität einzelner europäischer Mitgliedsstaaten ein Risiko für ihr Unternehmen. Bei der Entwicklung der Auftragseingänge ist diese Verunsicherung noch nicht zu spüren. Sowohl in der Eurozone als auch im restlichen Europa haben sich die Auftragsvolumen gleichbleibend positiv entwickelt.
Zusätzlich bleiben auch die Impulse aus dem außereuropäischen Ausland weiterhin kräftig, wobei der Blick auf einzelne Märkte zunehmend geopolitische Schwierigkeiten sichtbar macht. So haben zum Beispiel die Exportaktivitäten nach Nordamerika deutlich an Wachstumsdynamik verloren, liegen aber weiterhin im positiven Bereich.
Für die kommenden Monate erwarten die schwäbischen Unternehmen eine gleichbleibend gute Entwicklung. Die Konjunktur wird sich auf diesem hohen Niveau halten, mit allerdings deutlich abgemilderten Wachstumsimpulsen. Je länger das starke wirtschaftliche Wachstum anhält, desto unsicherer scheinen die Unternehmen zu werden, dass es ungebrochen so weitergehen kann. Zudem verunsichern Separatismus- und Protektionismustendenzen verschiedener Staaten, aber z. B. auch die Diskussion um Dieselfahrverbote, die Wirtschaft, auch wenn sich diese Sorgen noch nicht in den Auftragserwartungen der einzelnen Märkte nieder schlagen.
Aus der Umfrage geht weiter hervor, dass der angespannte Arbeitsmarkt heute und vor allem für die nahe Zukunft für die Unternehmen ein wichtiges Thema ist und bleiben wird. Die Vollbeschäftigung in Schwaben fördert auf der einen Seite den privaten Konsum, ist aber andererseits für die Unternehmen eine große Herausforderung bei der Fachkräftesuche. 61 Prozent der Unternehmen stufen den Fachkräftemangel als Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens ein. Die Hälfte der Unternehmen hat aktuell offene Stellen, die nicht zeitnah besetzt werden können. Das wird letztendlich auch dazu führen, dass nachfrageinduziertes Wachstumspotential bei den Unternehmen aufgrund von Personalmangel nicht ausgeschöpft werden kann.
Für eine weitere gute Entwicklung brauchen die Unternehmen vor allem sichere Rahmenbedingungen. Die Einschätzungen zur Konjunktur haben die Unternehmen vor der Bundestagswahl getroffen. Über das Ergebnis der Wahl sind viele Unternehmer unzufrieden, da sie ein Scheitern der Regierungsbildung befürchten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Hoffnungen, dass man nun in Fragen der Bildungspolitik, Digitalisierung oder des Infrastrukturausbaus Fortschritte erreichen kann. Wichtige Themen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der schwäbischen Wirtschaft. (pm)
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