Geopark Ries

Der Traum vom "UNESCO-Geopark" ist vorerst geplatzt

Am vergangenen Dienstagabend wurde bekannt gegeben, dass der Geopark Ries vorerst kein "UNESCO Global Geopark" wird. Auf dem Bild zu sehen: Die stellvertretende Geschäftsführerin des Geopark Ries, Heike Burkhardt, der Geschäftsführer des Geopark Ries, Günther Zwerger, Landrat Stefan Rößle und der stellvertretende Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission und Mitglied im Nationalkomitee für UNESCO-Geoparks, Dr. Lutz Möller. Bild: Jenny Wagner
Nun ist es amtlich, der Geopark Ries erhält vorerst nicht den Status "UNESCO-Geopark". Dies gab am vergangenen Dienstagnachmittag Landrat Stefan Rößle bekannt. Warum sich das UNESCO-Gremium dagegen entschieden hat

Das Bedauern über die Entscheidung des UNESCO-Gremiums stand am vergangenen Dienstagnachmittag allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Landrat Stefan Rößle verkündete zusammen mit den Geschäftsführern des Geopark Ries und dem stellvertretenden Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Lutz Möller, dass die Bewerbung um den Status "UNESCO-Geopark" im ersten Anlauf nicht erfolgreich war. "Wir waren vorsichtig optimistisch in das Rennen gegangen", erklärte Landrat Stefan Rößle und gestand: "Natürlich ist nun ein gewisses Maß an Enttäuschung bei uns allen vorhanden." Aufgrund der geowissenschaftlichen Bedeutung und aufgrund von über zehn Jahren Arbeit hat der Geopark im Jahr 2017 einen Antrag bei der UNESCO zur Anerkennung als UNESCO-Geopark gestellt. Das deutsche Nationalkomitee hat diese Bewerbung nachdrücklich unterstützt, da es laut dem stellvertretenden Generalsekretär Dr. Lutz Möller, alle Kriterien vollständig erfüllte. 

Was waren die ausschlaggebenden Gründe gegen die Aufnahme? 

Aus Sicht von Dr. Lutz Möller, hat das UNESCO-Gremium zwar durchaus zielführende Empfehlungen ausgesprochen, in Summe ist für ihn jedoch die negative Evaluation nur schwer nachvollziehbar. "Der vorrangige Grund war, dass im Antrag nicht deutlich genug gemacht worden war, dass und warum der Geopark Ries direkt an den Geopark Schwäbisch Alb stößt," so Dr. Möller. Des Weiteren äußerte er sich wie folgt: "Die Schwäbische Alb ist auf ihrer gesamten Fläche seit 2015 als UNESCO-Geopark anerkannt, die beiden Geoparks haben eine genau definierte gemeinsame Grenze. Da die beiden Geoparks für sehr unterschiedliche geowissenschaftliche Phänomene stehen, haben auch wir in der Deutschen UNESCO-Kommission keinerlei Probleme gesehen."

"Alles in allem beruht die Ablehnung aus meiner Sicht auf Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Also nichts, was sich nicht relativ einfach aus der Welt schaffen ließe", so Dr. Möller. 

Wie geht es nun weiter? 

Mit großem Bedauern haben natürlich die Verantwortlichen die Nachricht aufgenommen - aber zeitgleich beschlossen, im kommenden Jahr einen weiteren Anlauf zu nehmen. Auch Dr. Lutz Möller sprach seine Unterstützung zu: "Ich bedauere sehr, dass die Anerkennung des Geoparks aufgrund von kleinen erforderlichen Nacharbeiten nicht erfolgt ist. Doch nun blicken wir in die Zukunft und bieten dem Geopark Ries volle Unterstützung bei der Überarbeitung der Bewerbung an."

Als erster Schritt soll nun ein Fachgutachten in Auftrag gegeben werden, das beweist, dass der Geopark Ries und die Schwäbische Alb sich unterscheiden. Im Idealfall könnte eine erneute Bewerbung bereits im November diesen Jahres eingereicht werden. 

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