Landwirtschaft

Mehr Artenvielfalt auf kommunalen Flächen in Maihingen

Der eBeetle, ein spezielles Samensammelgerät, ermöglicht die Gewinnung von Saatgut aus dem Landkreis Donau-Ries. Hier auf der Wiese eines Biolandwirts bei Maihingen. Von links: Dr. Martin Sommer (Projektmanager NATÜRLICH BAYERN beim Deutschen Verband für Landschaftspflege e.V.), Matthias Fritzsche (Vorstand Landschaftspflegeverband Donau-Ries), Christoph Süßmair (Besitzer eBeetle), Nadine Kühnert (Landschaftspflegeverband Donau-Ries), Karlheinz Götz (Vorstand Landschaftspflegeverband Donau-Ries), Michaela Schneller (Landschaftspflegeverband Donau-Ries), Franz
Stimpfle (Bürgermeister Maihingen). Bild: Linus Fritzsche
Die Gemeinde Maihingen beteiligt sich am Projekt „DONAURIESig säen“ des Landschaftspflegeverbandes Donau-Ries e.V.

In Kooperation mit der Gemeinde Maihingen werden in den nächsten zwei Jahren mehrere Flächen der Gemeinde zu artenreichen Lebensräumen für Insekten aufgewertet. Dazu wird Saatgut direkt aus dem Landkreis gewonnen.

Die Zahlen von Schmetterlingen, Wildbienen, Heuschrecken und Käfer nehmen in unserer Kulturlandschaft rapide ab. Mit der Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege soll diesem Trend Einhalt geboten werden. Zusammen mit den bayerischen Landschaftspflegeverbänden werden im Zuge der Initiative Maßnahmen zur Schaffung von insektenreichen Lebensräumen in den bayerischen Kommunen umgesetzt.

Gemeinsam mit der Gemeinde Maihingen ist auch der Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. (LPV) mit seinem Projekt „DONAURIESig säen – Mit heimischem Saatgut Artenvielfalt erhalten“ beteiligt. Auf kommunalen Flächen in der Maihinger und Utzwinger Flur werden in den nächsten zwei Jahren mit Unterstützung von Bauhof und ortsansässigen Landwirten neue blühende Flächen angelegt. Das Besondere daran: es wird dazu gebietseigenes, selbst gewonnenes Saatgut verwendet. Ein Teil dieses Saatguts wird derzeit durch einen eBeetle, ein spezielles Samensammelgerät, von artenreichen Spenderflächen gewonnen. Spenderflächen sind extensiv bewirtschaftete Wiesen, die eine hohe Vielfalt an verschiedenen heimischen Pflanzen aufweisen. Zur Verfügung gestellt werden diese Flächen von Landwirten, die ihre Wiesen überwiegend zur Heugewinnung nutzen und keinen Dünger verwenden. Das gewonnene Samenmaterial wird für eine Ansaat im Herbst aufbereitet. Im nächsten Jahr soll zusätzlich frisches Mahdgut einer samenreichen Spenderfläche auf einer Fläche der Gemeinde ausgebracht werden. Diese Mulchsaat bietet Schutz vor Erosion und Austrocknung und bietet optimale Bedingungen für die Entwicklung der Keimlinge. Beide Methoden sind zwar aufwendig, gewährleisten jedoch, dass nur heimische Arten, die an die regionalen Umweltbedingungen am besten angepasst sind, vermehrt werden. Dadurch werden Lebensräume nicht nur nachhaltig optimiert, sondern auch die heimische Insektenvielfalt gefördert. Damit die angelegten Flächen auch langfristig bestehen bleiben, wird die Gemeinde über die fachgerechte Pflege der artenreichen Wiesen vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. beraten.

NATÜRLICH BAYERN wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert und ist Teil des Blühpakts Bayern. Am Projekt „DONAURIESig säen“ können sich noch weitere Kommunen im Landkreis Donau-Ries beteiligen. Das Projekt hat eine Laufzeit bis April 2021. Für Rückfragen steht der Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. telefonisch unter 09080.7250-373 oder per Mail unter schneller@lpv-don.de gerne zur Verfügung. (pm)