Trotz der Konkurrenz durch den letzten Tag der Nördlinger Mess und der großen Hitze, war die Veranstaltung gut besucht. Insbesondere befanden sich im Publikum einige, die schon stark und auf diverse Arten beim Kampf gegen den Klimawandel engagiert sind. Jan Sailer hatte ausdrücklich zum "dazwischenfragen" ermuntert. Dadurch wurde auch schon während des Vortrags rege, mitunter kontrovers diskutiert.
Dabei wurde das ganze Spektrum der jetzigen Debatte deutlich. Auf der einen Seite die Ansicht, die Klimakatastrophe sei im wesentlichen mit technischen Mitteln abwendbar. Auf der anderen Seite der Standpunkt, Technik könnten allenfalls eine Hilfe darstellen. Um jedoch den menschengemachten Klimawandel zu stoppen sei aber ein grundlegender Wandel unserer Gesellschaft und des Wirtschaftssystems notwendig.
Als praktische Vorschläge für jeden einzelnen wurden u.a. eingebracht: der Wechsel des Stromanbieters, die Ausrichtung der Ernährung auf lokal und fleischarm, übermäßigen Konsum (gerade auch in Bezug auf Kleidung) zu überdenken und das Anbringen von kleinen Solarstromanlage auf dem Balkon (ist häufig auch für Mieter möglich).
Ein Zuhörer berichtete über die Erfahrungen mit seiner Biolandwirtschaft, die ohne Maschinen auskommt. Ein weiterer bot an, beispielsweise Schulprojekte zum Thema nachhaltige Energiegewinnung als Fachmann zu unterstützen.
Der eingängige, sehr gut fundierter Vortrag, wurde so weiter aufgelockert und kurzweiliger.
Besonders hervorgehoben wurde die enorme Dynamik des menschengemachten Klimawandels im Vergleich zu natürlichen Klimaveränderungen. Das heißt, verglichen mit dem natürlichen Klimawandel wird es sehr viel schneller sehr viel heißer. Deswegen und wegen der Kippeffekte ist es erforderlich sofort und entschlossen zu handeln. Zum Schluss wurden noch die konkreten Forderungen von Fridays for Future präsentiert. Nach Ende des Vortrags bildeten sich noch einige kleinere Gruppen in denen munter weiter diskutiert wurde. (pm)